Die Stadt Marktoberdorf sieht sich mit enttäuschenden Neuigkeiten im Bereich Hochwasserschutz konfrontiert. Experten hatten bereits vor einem Jahr ein Konzept für den Ölmühlbach in Auftrag gegeben, doch die Hoffnungen der Anwohner auf Verbesserungen scheinen nach einem aktuellen Gutachten auf der Strecke geblieben zu sein. Daniel Gross vom Planungsbüro Steinbacher Consult erklärte in einer Stadtratssitzung, dass kostspielige Maßnahmen wie der Bau eines Rückhaltebeckens für 4,3 Millionen Euro, der Ausbau der Gewässer oder Brückenbau nicht umsetzbar sind, da es an staatlichen Förderungen mangele. Er räumte ein, dass trotz aller Bemühungen beim nächsten Starkregen nicht ausgeschlossen sei, dass Kellern und Gärten erneut überflutet werden. Laut Simulation könnten im Ernstfall 450.000 Euro Schäden auftreten, was die Stadt nicht dazu bewegt, die teuren Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Anwohner stehen somit vor der Herausforderung, für ihren persönlichen Schutz selbst zu sorgen, wie Merkur berichtete.
In einem gleichwertigen Kontext steht die Situation in Hausen, wo ebenfalls die Hochwasserschutzmaßnahmen eine zentrale Rolle spielen. Besonders die Friedlandstraße ist in den Fokus geraten, da vermehrte Starkregenereignisse die bestehenden Systeme überfordern. Rudolf Mager aus dem Hausener Ortschaftsrat betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes, der über kurzfristige Lösungen hinausgeht. Es wird ein zweistufiges Verfahren empfohlen, das zunächst Schadensschwerpunkte untersucht und dann nachhaltige Schutzmaßnahmen umsetzt. Dies könnte Gegebenheiten wie die Modellierung von Gefällen und die Schaffung eines Grabensystems beinhalten, um das Wasser effizient abzuführen, so berichtet Schwarzwaelder Bote.
Während die Stadträte in beiden Orten ihrer Unzufriedenheit Luft machen, bleibt die Zukunft des Hochwasserschutzes ungewiss. In Hausen, wo derzeit erste Sofortmaßnahmen getroffen wurden, signalisiert der Ortschaftsrat, dass es notwendig sein wird, die Anwohner aktiv in die Planungsprozesse einzubeziehen. Nur durch Zusammenarbeit und transparente Kommunikation können die unterschiedlichen Interessen und Herausforderungen in der Region bewältigt werden.