Die deutschen Skispringer haben beim Weltcup im schweizerischen Engelberg eine enttäuschende Generalprobe für die anstehende Vierschanzentournee erlebt. Pius Paschke, der Führende im Gesamtweltcup, landete trotz solider Sprünge auf 123 und 129 Metern lediglich auf dem 18. Platz. Bester DSV-Adler war Karl Geiger, der mit 133,5 und 132,5 Metern Rang neun belegte. Besonders bitter war der Wettkampf für Andreas Wellinger, der sich nach einem vierten Platz am Vortag mit nur Platz 15 begnügen musste. In einem von Schneetreiben gezeichneten Wettkampf sicherte sich der Österreicher Daniel Tschofenig sowohl am Samstag als auch am Sonntag den Sieg. Generell zeigte das deutsche Team eine schwache Vorstellung, da Stephan Leyhe, Adrian Tittel, Philipp Raimund und Markus Eisenbichler bereits nach dem ersten Durchgang ausschieden. Letzterer erzielte mit einem Sprung auf 96 Meter den tiefsten Wert und sorgt damit für besorgte Gesichter, wie der ehemalige Tourneesieger Sven Hannawald in der ARD kommentierte.
Enttäuschende Ergebnisse und bange Fragen
Die Leistungen der deutschen Skispringer sorgten nicht nur für Misserfolge, sondern auch für Unruhe im Team. Pius Paschke, der als Favorit zu den kommenden Wettbewerben nach Oberstdorf reist, sprach über den Druck, unter dem er steht: „Die letzten Wochen habe ich mich am Limit bewegt. Es ist halt ein Ritt auf der Rasierklinge. Abhaken und weitermachen“, so Paschke. Trotz des schwachen Ergebnisses behält er jedoch seine Führung im Gesamtweltcup, was ihn zu einem der Hauptfavoriten macht. Bundestrainer Stefan Horngacher bleibt gelassen und betont, dass Paschke auch nur ein normaler Skispringer ist, der schon viele Erfolge gefeiert hat. Doch die fehlenden Podestplätze sorgen für Unsicherheit im deutschen Lager, während Österreich mit einem Dreifachsieg im Rücken auftrumpft und das DSV-Team unter Druck setzt.
Besonders auffällig ist die Tatsache, dass zum zweiten Mal in Folge kein deutscher Springer auf dem Podest stand, obwohl in den ersten acht Wettkämpfen der Saison stets mindestens einer das Treppchen erklomm. Dies stellt die Erwartungen an die kommende Vierschanzentournee in Frage, besonders da die Auswahl der Athleten für dieses Highlight aufgrund der bisherigen Leistungen zunehmend kritisch wird. Vor allem Leyhe, Eisenbichler und Raimund bangen nun um ihre Plätze, während Tittel aufgrund seiner Junioren-WM-Platzierung sicher ist. Wie Weser-Kurier und Ran berichten, ist im DSV-Team die Unsicherheit greifbar, was die Chancen auf einen erfolgreichen Auftakt zur Tournee anbelangt.