Am 7. April 2025 ehrte die IHK Regensburg für Oberpfalz und Kelheim im Jahnstadion die 52 besten Absolventen der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Diese Veranstaltung verdeutlichte nicht nur die Erfolge der Auszubildenden, sondern auch die Herausforderungen, vor denen die Branche steht. In seiner Eröffnungsrede betonte IHK-Präsident Christian Volkmer das Durchhaltevermögen der 34 ausgezeichneten Auszubildenden und 18 Weiterbildungskandidaten und lobte die hervorragenden Leistungen sowie die bedeutende Rolle der Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen.
Die Vielfalt der ausgezeichneten Berufe umfasste unter anderem Chemielaboranten, Berufskraftfahrer, Geprüfte Fachwirte im E-Commerce und Geprüfte Küchenmeister. Volkmer machte deutlich, dass die Absolventen maßgeblich zur Fachkräftesicherung beitragen, was in Ostbayern zunehmend zur strategischen Herausforderung geworden ist. Diese Herausforderung wird durch den digitalen Wandel, die Dekarbonisierung und den demografischen Wandel verstärkt. Zudem ergab eine Umfrage des DIHK, dass fast die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe in Deutschland Schwierigkeiten hat, Ausbildungsplätze zu besetzen.
Der Fokus auf digitale Kompetenzen
Eine zentraler Aspekt der modernen Ausbildung ist die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen zu vermitteln. Dies wird von der arbeitswelt-portal.de unterstrichen, da digitale Kenntnisse heute unerlässlich sind, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Die Arbeitsgruppe des Bundesinstituts für Berufsbildung hat daher Standardberufsbildpositionen modernisiert, um die berufliche Bildung zukunftsfähig zu gestalten.
Wichtige Positionen sind neben der „Digitalisierten Arbeitswelt“ auch die Organisation des Ausbildungsbetriebs, das Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Ab August 2021 ist es verpflichtend, in jeder dualen Ausbildung Grundkompetenzen zur Digitalisierung zu vermitteln, sowohl in Schulen als auch in Betrieben.
Herausforderungen und Lösungen
Die Umsetzung dieser Anforderungen ist jedoch oft abhängig vom Digitalisierungsstand der jeweiligen Betriebe. Aktuelle Daten zeigen, dass viele Grundkompetenzen nur in einigen Unternehmen vermittelt werden. Ausbilder benötigen daher ein breites Spektrum an Fähigkeiten, sowohl branchenübergreifende als auch branchenspezifische Fachkompetenzen, sowie soziale Kompetenzen wie Wissensmanagement und zwischenmenschliche Kommunikation.
Das Netzwerk Q 4.0 bietet hierzu Weiterbildungsangebote zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals, um den digitalen Wandel aktiv zu gestalten. Es ist entscheidend, dass Ausbildungsstätten und Unternehmen zusammenarbeiten, um die Ausbildungsqualität zu erhöhen und den Ansprüchen der Zukunft gerecht zu werden.
Die positive Entwicklung in der Oberpfalz, wo im Jahr 2024 über 4.900 junge Menschen eine Ausbildung begonnen haben, ist ein ermutigendes Zeichen. Trotz der Herausforderungen steht die IHK Regensburg fest an der Seite der Unternehmen und Absolventen, um die Fachkräftesicherung zukunftssicher zu gestalten.