In der Silvesternacht wurde ein 29-Jähriger in der Ulmer Innenstadt von Polizisten angegriffen. Der Vorfall ereignete sich gegen 02:30 Uhr in der Fußgängerzone vor einem Club. Der Mann war aggressiv und versuchte, einem Beamten ins Gesicht zu schlagen. Er wurde daraufhin zu Boden gebracht und wehrte sich massiv, indem er einem weiteren Beamten gegen das Bein trat. Um die Situation zu entschärfen, musste der 29-Jährige fixiert und an Händen sowie Füßen gefesselt werden.
Auf dem Polizeirevier Ulm-Mitte versuchte der Mann, einen Polizisten zu beißen. Letztlich verbrachte er den Rest der Nacht in der Zelle und wird sich wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verantworten müssen. Alle eingesetzten Beamten blieben unverletzt.
Statistische Entwicklungen in der Region
Im Jahr 2022 wurden im Kreis Neu-Ulm insgesamt 275 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität registriert. Dabei waren 20% dieser Straftaten versuchte Straftaten. In einem Fall wurde mit einer Schusswaffe gedroht, in drei Fällen wurde sie eingesetzt. Die Aufklärungsquote für gewalttätige Straftaten lag bei 84%. Von 265 Tatverdächtigen waren 228 Männer und 37 Frauen. Besonders auffällig: 46% der Tatverdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft.
Die Altersverteilung der Tatverdächtigen zeigt eine Konzentration unter jungen Menschen: 99 waren unter 21 Jahren, 26 im Alter von 21 bis 25, 28 zwischen 26 und 30 sowie 53 zwischen 30 und 40 Jahren. Zudem wurden 30 Tatverdächtige im Alter von 40 bis 50 Jahren, 16 zwischen 50 und 60 sowie 13 über 60 Jahren registriert. Im Vorjahr, 2021, wurden 284 Straftaten der Kategorie Gewaltkriminalität erfasst, mit einer Aufklärungsquote von 90%.
Der Ulmer Polizeipräsident Bernhard Weber äußerte sich zur Kriminalstatistik 2022 und betonte, dass die Region zwar sicher sei, jedoch die Zahl der Straftaten in allen Bereichen angestiegen sei. Er führt den Anstieg teilweise auf die Corona-Pandemie zurück, während dessen es pandemiebedingte Einschränkungen gab, die zu weniger Delikten führten. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der Delikte dann aber deutlich an. Dennoch schneidet das Ulmer Präsidium im Vergleich zu anderen Gegenden in Baden-Württemberg relativ gut ab, auch wenn es Entwicklungen gibt, die den Ordnungshütern Sorgen bereiten, verbunden mit negativen gesellschaftlichen Entwicklungen, wie die Augsburger Allgemeinen berichtete.