„Lacrima“ ist ein bedeutendes Angebot der Johanniter für Kinder und Jugendliche, die einen nahestehenden Angehörigen verloren haben. Die Gruppe trifft sich regelmäßig, um den Trauerprozess zu unterstützen. Jüngst zündeten am Donnerstagabend die Teilnehmer Kerzen für ihre verstorbenen Angehörigen an, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.
Unter den Teilnehmern waren Lara (16), die eine Kerze für ihren Vater anzündete, und Emily (14), die ihrer verstorbenen Mutter gedenken wollte. Ebenso zündeten Pauline (16) eine Kerze für ihren Vater, Sarah Petautschnig für ihren im Sommer verstorbenen Großvater, sowie Stefanie Schweigart, die an einen Freund erinnert, der bei einem Tauchunfall starb. Aline Eggel zündete eine Kerze für ihren Onkel, und Christine Joos gedenkt ihres Schwiegervaters. Auch die Ehrenamtlichen nahmen aktiv an dem Kerzenritual teil.
Unterstützung in schwierigen Zeiten
Der Verlust eines Elternteils oder Geschwisters stellt für Kinder und Jugendliche einen schweren Schock dar. Aus diesem Grund wurde „Lacrima“ ins Leben gerufen, um trauernden Kindern und Jugendlichen Unterstützung zu bieten. Diese Trauerarbeit erfolgt anders als bei Erwachsenen; Kinder teilen ihre Trauer oft durch Spielen, Malen und Toben mit. Ein wichtiges Ziel ist es, dass Kinder ihre Trauer mit anderen teilen, um zu erkennen, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind.
Lacrima bietet eine geschützte und vertrauensvolle Umgebung für betroffene Kinder und Jugendliche. Es werden regelmäßige Gruppenstunden angeboten, in denen die Kinder Rituale erfahren und spielen können. Die Teilnahme an diesem Angebot ist kostenfrei und wird durch Spenden finanziert. Zu den Angeboten von Lacrima gehören kindgerechte Trauerarbeit in Gruppen sowie Beratungen, Seminare und Vorträge für Betroffene und Angehörige. Zudem wird die psychische Stabilisierung der Kinder angestrebt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lacrima finanziell zu unterstützen, etwa 20 Euro für eine Stunde Kunst- und Maltherapie, 50 Euro für die Ausbildung von Fachkräften oder 100 Euro für einen Monat Teilnahme an einer Trauergruppe. Lacrima hat Standorte in mehreren Städten, darunter Augsburg, Dresden, Hamburg, München, Oberfranken, Quickborn, Rhein-Main, Südbrandenburg, Ulm/Neu-Ulm, Wiesbaden, Offenbach, Kempten, Oberbayern und Tübingen. Das Projekt wird von einer hauptamtlichen Projektleiterin sowie Ehrenamtlichen betreut und hat das Ziel, Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Trauer zu akzeptieren und damit umzugehen.