Sechs neue S-Bahn-Stationen sollen südlich von Ulm entstehen, ein Projekt, das seit Jahren von den Stadtwerken vorangetrieben wird. Aktuell gibt es jedoch einen Stillstand in der Umsetzung, obwohl Fortschritte erkennbar sind. Insbesondere an der Illertalbahn bei Memmingen sind barrierefreie Stationen vorgesehen, die die Anbindung der Region an den Schienenverkehr verbessern sollen. Diese Initiative könnte eine erhebliche Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur darstellen, die momentan jedoch ins Stocken geraten ist. Laut SWP wird die Notwendigkeit einer schnellen Umsetzung zunehmend drängender.
Die Illertalbahn, auch bekannt als Bahnstrecke Kempten (Allgäu)–Neu-Ulm, hat eine Gesamtlänge von 84,65 km und eine Streckennummer von 5400. Wie auf Wikipedia dargelegt, gehört diese Linie zu den meistbefahrenen eingleisigen Strecken Deutschlands und war in der Vergangenheit von verschiedenen Entwicklungen geprägt, etwa der nicht vorhandenen Elektrifizierung und überwiegender Eingleisigkeit.
Historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen
Die Strecke hat eine lange Geschichte; bereits 1843 entstand die Idee für den Bau, da die Flößerei auf der Iller wirtschaftlich nicht mehr tragfähig war. Die Konzession für die Strecke in Richtung Memmingen wurde am 13. September 1861 erteilt und der erste Abschnitt zwischen Ulm und Memmingen öffnete am 11. Oktober 1862. Im Jahr 2009 fand eine Zweigleisigkeit zwischen Finninger Straße und dem Trogbahnhof Neu-Ulm statt. Zunehmende Modernisierungsprojekte sind seit 2015 zu beobachten, als die Interessengemeinschaft Illertalbahn gegründet wurde, um den Ausbau der Strecke voranzutreiben. Die letzte Maßnahme in dieser Reihe war die Vertragsunterzeichnung im Februar 2024 für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit einem Umfang von 41 Millionen Euro.
Bis 2023 sind erste Entwurfsschritte für vier neue Stationen im Abschnitt Memmingen–Pleß angestoßen worden, und das gesamte Ausbauprojekt könnte bis 2033 abgeschlossen sein. Auch die Investitionen der Deutschen Bahn im Rahmen des Sanierungsprogramms „S3“, das bis Ende 2027 läuft, tragen dazu bei, die Schieneninfrastruktur zu verbessern. Insgesamt sind hier 53 Milliarden Euro für verschiedene Maßnahmen vorgesehen, darunter 26 Milliarden für Projekte außerhalb großer Korridore, wie in DB erläutert wird.
Verkehrliche Bedeutung und Herausforderungen
Die Illertalbahn ist für etwa 7.500 Fahrgäste täglich von entscheidender Bedeutung. Die Strecke wird durch tägliche Regional-Express-Züge der Linie RE 75 bedient. Die Modernisierung und der Ausbau der Infrastruktur sind jedoch nicht ohne Herausforderungen. Unfälle wie der Entgleisung eines Regionalbahn-Triebwagens am 17. Juli 2013 zeigen, wie wichtig die Sicherheitsmaßnahmen sind, die darauf abzielen, die Effizienz und Sicherheit der Strecke zu verbessern.
Die geplanten baulichen Maßnahmen umfassen nicht nur neue Stationen, sondern auch die Modernisierung bestehender Bahnhöfe und die Verbesserung der Kundeninfrastruktur. Ziel ist es, in den kommenden Jahren nicht nur den Wünschen der Fahrgäste gerecht zu werden, sondern auch die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs in der Region zu steigern.