Am 31. März 2025 versammelte sich der Abwasserverband Esselbachgrund (AVE) zu einer entscheidenden Sitzung, in der der Haushalt für das Jahr 2025 präsentiert und einstimmig verabschiedet wurde. Kämmerer Heiko Müller stellte ein Gesamtvolumen von 398.794 Euro vor, das die Rahmenbedingungen für die Abwasserentsorgung der Region festlegt. Die größte Einnahmenposition im Verwaltungshaushalt bildet die Betriebskostenumlage in Höhe von 250.000 Euro.
Bei der Umlageverteilung entfällt auf die Gemeinde Esselbach ein Anteil von 59,85%, was 149.629 Euro entspricht, während Bischbrunn 40,15% mit 100.371 Euro erhält. Die Ausgaben für die Kläranlage belaufen sich auf 172.672 Euro, wobei ein erheblicher Teil in Personalkosten mit 95.450 Euro investiert wird. Wesentliche Sachkosten entfallen auf Energiekosten (32.500 Euro), Klärschlammentsorgung (30.000 Euro) und Sachverständigenkosten (12.000 Euro).
Details zur Finanzplanung
Um den zukünftigen Betrieb der Kläranlage sicherzustellen, sind im Vermögenshaushalt mehrere Investitionen eingeplant. Dazu gehören die Verlegung des Ablaufgrabens (20.000 Euro), die Anschaffung eines neuen Siebrechens (45.000 Euro) und Untersuchungen für den Anschluss an die Kläranlage Marktheidenfeld (25.000 Euro). Für die Erneuerung der Zaunanlage und des Tors sind 15.000 Euro vorgesehen.
Die Finanzierung des Vermögenshaushalts erfolgt unter anderem durch eine Versicherungsleistung in Höhe von 27.000 Euro für den defekten Siebrechen sowie durch eine Rücklagenentnahme von 103.612 Euro. Der Rücklagenstand zum 1. Januar 2026 wird mit 287.950,60 Euro angegeben, was belegt, dass der Verband schuldenfrei ist.
Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeit
Wilhelm Väth, der Vorsitzende des AVE, berichtete über eine augenblickliche Studie zum Anschluss an die Kläranlage Marktheidenfeld, die an die Firma GS-Wasser und Umwelt aus Höchberg vergeben wurde. Der AVE betreibt bislang eine eigene Kläranlage und steht vor hohen Investitionen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Zu den Alternativen zählen mögliche Anschlüsse in Windheim oder Glasofen, auch eine Verbindung über Michelrieth wird in Betracht gezogen. Die technische Machbarkeit dieser Varianten ist bereits bestätigt.
Die Abwassermenge, die behandelt werden muss, entspricht 6.200 Einwohnerwerten. Informationen zur Schmutzfracht und den Einleitungsstellen werden an die Stadt Marktheidenfeld übermittelt. Zukünftig wird ab 2032 eine verpflichtende Phosphor-Rückgewinnung für Kläranlagenbetreiber anstehen, wozu der Beitritt zur „Klärschlammverwertung Main Tauber Aisch“ beschlossen wurde. Die Klärschlammentsorgung wurde für 30.000 Euro an die Firma Klärschlammverwertung Wedel vergeben.
Diese weitreichenden Entscheidungen sind Teil der Bemühungen, die Abwasserinfrastruktur nachhaltig zu gestalten und auf die strengen Vorgaben der Zukunft vorzubereiten. Weitere Informationen zu verwandten Themen bietet die digitale KARL-Sprechstunde, die am 5. Februar 2025 startet und kostenlos für persönliche und fördernde DWA-Mitglieder ist. Fragen und Anliegen können jederzeit über ein Formblatt eingereicht werden, um individuelle Unsicherheiten zu klären und aktuelle Informationen bereitzustellen.