Im Landkreis Landshut wird das 2015 eingeführte seniorenpolitische Gesamtkonzept fortgeschrieben, um den sich verändernden Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Akribische Untersuchungen und Workshops sollen Leitlinien und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der seniorengerechten Daseinsvorsorge erarbeiten und umsetzen. Ein jüngst stattgefundener Experten-Workshop in Kumhausen stand unter der Federführung der Landkreis-Seniorenbeauftragten Elisabeth Strasser und vereinte rund 40 Teilnehmer aus haupt- und ehrenamtlicher Seniorenarbeit.
Bürgermeister Thomas Huber und Landrat Peter Dreier hoben die essentielle Bedeutung der Teilhabe älterer Menschen für die Gesellschaft hervor. Diese Sichtweise wird auch im Kontext eines demographischen Wandels unterstrichen, der eine weitsichtige Planung für ältere und pflegebedürftige Bürger erfordert. Landkreis Landshut berichtet, dass ein Maßnahmenkatalog konkrete Schritte zur Schaffung eines seniorengerechten Lebensraums und zur Unterstützung pflegender Angehöriger einschließt.
Erreichte Maßnahmen im Überblick
- Einrichtung des einzigen Pflegestützpunktes in Niederbayern in der Region Landshut
- Hauptamtliche Wohnraumberatung
- Angebot 50-50 Mobil
- Seniorenwegweiser „Älter werden in der Region“
- Ausbau von Tagespflegeeinrichtungen, Nachbarschaftshilfen und Quartiermanagement
Die während des Workshops erarbeiteten Empfehlungen fließen in die Fortschreibung des Gesamtkonzepts ein und berücksichtigen den dringendsten Bedarf. Sechs moderierte Thementische beschäftigten sich mit den Bereichen Pflege und Gesundheit, Ortsentwicklung, Mobilität, Teilhabe und Prävention sowie bürgerschaftlichem Engagement.
Wichtige Themen aus den Diskussionen
- Pflege und Gesundheit: Schaffung eines Pflegekrisendienstes und Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen
- Ortsentwicklung: Fokus auf wohnortnahe medizinische Versorgung
- Mobilität: Bedarfsgerechtes Rufbus-System und lokale Transport- und Begleitdienste
- Teilhabe und Prävention: Beratung zu Altersarmut, flächendeckende Sport- und Bewegungsangebote
- Bürgerschaftliches Engagement: Digitale Projektplattform zur Förderung der Seniorenarbeit
Inhaltlich geht das Konzept über die Grenzen des Landkreises hinaus. Der Neunte Altersbericht, am 8. Januar 2025 von Bundesseniorenministerin Lisa Paus vorgestellt, präsentiert sich als weiterer entscheidender Hintergrund, da er die Vielfalt der Lebensrealitäten älterer Menschen in Deutschland thematisiert. BMFSFJ weist darauf hin, dass viele ältere Menschen aktiv an ihrem Leben teilnehmen möchten, jedoch häufig Barrieren überwinden müssen, um gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben.
Der demographische Wandel und die Herausforderungen, die er mit sich bringt, verlangen eine integrierte Politik und geeignete Maßnahmen, um Diskriminierung und soziale Isolation zu vermeiden. Das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises Landshut ist ein Schritt in die richtige Richtung und soll bis Ende 2025 vollendet werden.