Am 1. April 2025 hat US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. einen der größten Stellenabbauten in der Geschichte seines Ministeriums angekündigt. Insgesamt 10.000 Mitarbeiter des US-Gesundheitsministeriums werden entlassen. Diese Maßnahme erfolgt zusätzlich zu den bereits 10.000 entlassenen Mitarbeitern oder jenen, die Abfindungen erhalten haben. Die Entlassungen betreffen viele prominente Positionen, darunter führende Wissenschaftler und Manager des CDC sowie den Leiter der Tabakregulierungsbehörde. Während einige der betroffenen Mitarbeiter gegen 5 Uhr morgens per E-Mail von ihrer Entlassung erfuhren, entdeckten andere es erst beim Versuch, ihre Büros zu betreten.
Die Kündigungen sind Teil einer umfassenden Umstrukturierung des Ministeriums, bei der die Zahl der Vollzeitstellen von 82.000 auf 62.000 verringert werden soll. Ganze Abteilungen, die sich mit chronischen Krankheiten und Umweltfragen befassten, wurden gestrichen. Zudem erhalten einige Entlassene angebliche Angebote für Stellen in Alaska oder anderen weit entfernten Orten. Kennedy begründet die drastischen Maßnahmen mit der Existenz „redundanter Einheiten“ innerhalb des Ministeriums, was auf eine tiefgreifende Reform hindeutet, die mit einem Spargremium unter Leitung von Elon Musk ausgearbeitet wurde, wie kurier.de berichtet.
Umstrukturierung des Ministeriums
Der Abbau von 10.000 Stellen geht Hand in Hand mit der Schließung der Hälfte der Regionalbüros des Ministeriums. In einer umfassenden Umstrukturierung werden 28 Bereiche in 15 neue Abteilungen überführt. Die neu eingeführte „Administration for a Healthy America“ (AHA) ist dabei ein zentraler Bestandteil der Reform. Trotz dieser drastischen Maßnahmen bleibt die Finanzierung für essentielle Gesundheitsdienstleistungen wie Medicare und Medicaid unangetastet. Kennedy äußerte sich optimistisch und betonte, dass das Ministerium „viel mehr“ leisten werde – und das zu niedrigeren Kosten für die Steuerzahler – was in dem Bericht von zeit.de ebenfalls hervorgehoben wird.
Die Umstrukturierung wird nicht nur als ein interner Einsparungsplan betrachtet, sondern ist Teil eines größeren Trends in der öffentlichen Verwaltung. Kennedy, der ursprünglich als unabhängiger Kandidat bei der Präsidentschaftswahl angetreten war, später jedoch Donald Trump unterstützte, steht zudem in der Kritik, insbesondere wegen seiner früheren Äußerungen über Impfstoffe. Während er anfangs gegen Impfungen argumentierte, hat er sich zuletzt für Impfungen gegen Masern ausgesprochen, was zeigt, dass er versucht, seine öffentliche Wahrnehmung zu verändern.
Diese Stellenstreichungen stehen im Kontext eines von Trump und dessen Effizienzberater Musk vorangetriebenen Programms, das mehr als 100.000 Stellen in der öffentlichen Verwaltung insgesamt zur Disposition stellt. Die raschen Veränderungen hinterlassen nicht nur Spuren im Gesundheitsministerium, sondern werfen auch Fragen über die zukünftige Ausrichtung und Effizienz öffentlicher Dienste auf.
