Am 28. März 2025 gab es einen bedeutenden Schritt für die Flößerei in Wallenfels. Landrat Klaus Löffler stellte einen neuen Genehmigungsbescheid aus, der die Flößfahrten auf der Wilden Rodach bis ins Jahr 2037 sichert. Diese Entscheidung wird von vielen als essenzieller Beitrag zur Erhaltung eines bedeutenden Teils des fränkischen Kulturerbes angesehen. Bürgermeister Jens Korn und Andi Buckreus, der Vorsitzende der Floßgemeinschaft Wallenfels, nahmen den Bescheid mit Dank entgegen.
Der Landrat betonte die kulturelle Relevanz der Flößerei und würdigte die unbürokratische Unterstützung, die das Landratsamt in der Vergangenheit geleistet hat. Korn hob die Herausforderungen hervor, die mit der Beantragung früherer Genehmigungen verbunden waren. Thomas Hämmerling, Sachgebietsleiter, erhielt Anerkennung für seine Beratungsbereitschaft. Auch Floßmeister Henry Stöcker und Buckreus äußerten ihre Dankbarkeit gegenüber Löffler für dessen Engagement.
Die lange Tradition der Flößerei
Die Flößerei im Frankenwald hat eine bemerkenswerte Geschichte, die bis ins Jahr 1386 zurückreicht. In dieser Region bieten der Waldreichtum und die zahlreichen Wasserläufe optimale Bedingungen für den Holzhandel und die Flößerei. Historisch gesehen versorgten die Flößer das Main- und Rheingebiet mit Bauholz und anderen Holzprodukten. Es ist bekannt, dass Teile von Amsterdam auf Pfählen aus Frankenwald-Holz stehen, ein Beweis für die einst florierende Branche.
Die Fichte, die sich als besonders geeignet für die Flößerei erwies, wurde zum „Brotbaum des Frankenwaldes“. Ihre schnellen Wachstumszyklen und stabilen Eigenschaften führten dazu, dass diese Baumart andere verdrängte. Die Landschaft wurde durch Floßteiche, Wehre und Gräben geprägt, die notwendig waren, um die Holztransporte zu unterstützen. Die Flößerei beeinflusste nicht nur die Geografie, sondern auch die sozialen Strukturen, da viele Dörfer sich zu spezialisierten Flößergemeinden entwickelten.
Waldbesitzer und Floßbetreiber profitierten wirtschaftlich von dieser Tradition. Im Gegensatz dazu waren die harten Arbeitsbedingungen für Floßknechte oft eine Herausforderung. Die gewerbliche Flößerei endete Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen neuer Transportmöglichkeiten, während nach dem Zweiten Weltkrieg die Flößerei vollständig zum Erliegen kam.
Das Erbe der Flößerei lebt weiter
Trotz der Einstellung der kommerziellen Flößerei bleibt das kulturelle Erbe lebendig. Heute konzentriert sich die Holzwirtschaft im Frankenwald auf die lokale Verarbeitung und nutzt zunehmend Straße und Schiene für den Transport. Dennoch existieren aktive Flößergemeinschaften in Orten wie Wallenfels, Unterrodach und Friesen. Diese Gemeinschaften setzen sich für die Pflege der Tradition ein.
Das Interesse an dieser Tradition hat in den letzten Jahren zugenommen. Moderne Floßfahrten bieten nicht nur eine historische Erkundung der Region, sondern ermöglichen auch das Genuss der malerischen Landschaft des Frankenwaldes. Flößer sind von Mythen umwoben, sie gelten als naturverbunden und unabhängig. Für die Flößer war es traditionell üblich, bis zu fünf Liter Bier pro Tag zu konsumieren, wobei der charakteristische Blechkrug, das „Blechla“, oft verwendet wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dem neuen Genehmigungsbescheid nicht nur eine rechtliche Grundlage geschaffen wurde, sondern auch das Bewusstsein für die Tradition und ihre Bedeutung in der Region gestärkt wird. Die regelmäßigen Floßfahrten fördern die Verbundenheit zur historischen Herkunft des Frankenwaldes und sorgen dafür, dass die Flößerei auch in Zukunft ein lebendiger Bestandteil der Kultur bleibt. np-coburg.de berichtet, dass die Flößerei als Teil des fränkischen Kulturerbes gilt und aktiv gepflegt wird, während frankenwald-tourismus.de auf die lange Geschichte und die Bedeutung der Flößerei in der Region hinweist. Für weitere Details zur Entwicklung der Flößerei im Frankenwald besuchen Sie frankenfloss.de.