In Haldenwang stehen die Pläne zur Umgestaltung des ehemaligen Gasthofs „Hirsch“ nach langen Diskussionen und hohen Kosten vor einer ungewissen Zukunft. Die Gemeinde hatte seit 2014 an der Neugestaltung des Ortskerns gearbeitet und 2019 ein Konzept beschlossen, welches den Bau von elf Mietwohnungen und Räumlichkeiten für einen neuen Dorfladen vorsah. Doch die stark gestiegenen Baukosten, die sich auf etwa 6,5 Millionen Euro belaufen, und die Vorgaben der Städtebauförderung erschwerten die Umsetzung massiv. Wie der Kreisbote berichtet, hat die Gemeinde beschlossen, das Projekt vorerst auf Eis zu legen, um sich auf drängendere Infrastrukturprojekte wie die Erweiterung des Kindergartens zu konzentrieren.
Unterstützung für den Dorfladen Niederstaufen
Gleichzeitig kämpft der Dorfladen Niederstaufen ums Überleben und hat finanzielle Unterstützung beantragt. Der seit viereinhalb Jahren bestehende Dorfladen sieht sich in einem Konsolidierungsprozess und möchte Gemeindezuschüsse in Höhe von rund 39.400 Euro beantragen, um soziale Integrationsmaßnahmen zu finanzieren. Der Gemeinderat hat bereits Mehrheiten für eine Unterstützung signalisiert, jedoch gab es auch rechtliche Bedenken bezüglich des Mietverzichts. In einer lebhaften Diskussion im Gemeinderat wurde schließlich beschlossen, einen einmaligen Zuschuss von 35.000 Euro für die Sicherstellung der ortsnahen Versorgung zu gewähren, wie die Allgäuer Zeitung berichtet.
Beide Projekte, sowohl die Neugestaltung des „Hirsch“-Geländes als auch die Unterstützung des Dorfladens, stehen somit in einem Spannungsfeld aus finanziellen Herausforderungen und dem Bedarf an sozialer Infrastruktur. Während die Gemeinde ihre Kapazitäten priorisieren muss, setzen lokale Projekte wie der Dorfladen weiterhin auf den Rückhalt der Öffentlichkeit und der Gemeinde.