Die Situation der illegalen Migration in Bayern hat sich im Jahr 2024 deutlich verändert. Laut Berichten der Bild verzeichnete die Bundespolizeiinspektion Rosenheim etwa 3.300 unerlaubte Einreisen und Einreiseversuche zwischen dem Chiemsee und der Zugspitze, was einen Rückgang von erstaunlichen 30 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeutet. Die Erfassung dieser Daten zeigt einen signifikanten Abwärtstrend, der die bundesweiten Bemühungen zur Kontrolle der Migration widerspiegelt.
Im Herbst 2024 stiegen die Zahlen der illegalen Einreisen weniger stark als im Vorjahr. Durchschnittlich traten täglich knapp zehn Migranten ohne gültige Einreisedokumente auf, ein Niveau, das dem im Jahr 2022 ähnelt. Die Herkunft der Migranten zeigt eine Vielzahl an Herkunftsländern, wobei die meisten aus Syrien (fast 20 %), der Türkei (10 %) und der Ukraine (7 %) stammten. Nigeria, Albanien und Afghanistan lagen jeweils bei 5 %.
Rückweisungen und Schleuserkriminalität
Etwa 1.900 Migranten, was rund 60 % der aufgetroffenen Personen entspricht, wurden an der Grenze zurückgewiesen. Häufig geschah dies, weil sie keinen Schutz oder Asyl suchten, während dieser Anteil im Jahr 2023 bei knapp 50 % lag. Die Mehrheit der Migranten trat ihren Weg nach Bayern auf verschiedenen Wegen an: 45 % reisten in Bussen, 30 % in Zügen und 20 % in Autos, oft mit Schleusungsverdacht.
Im Kontext der Schleuserkriminalität hat sich die Lage ebenfalls gewandelt. Die Zahl der festgenommenen mutmaßlichen Schleuser sank im Jahr 2024 von 160 im Jahr 2023 auf etwa 90. Dies ist ein Zeichen, dass aktuelle Maßnahmen zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität Wirkung zeigen. Dennoch stiegen die Urkundendelikte mit gefälschten Papieren auf 210 Fälle. Die Rauschgiftkriminalität zeigte einen leichten Rückgang von 320 auf 290 Delikte, während die Polizei in rund 370 Fällen Haftbefehle vollstreckte, was eine kleine Erhöhung im Vergleich zu 2023 darstellt.
Maßnahmen und Ausblick
Inspektionsleiter Stefan Kurth betonte, dass trotz des Rückgangs der Zahlen die Lage nach wie vor herausfordernd sei. Kontrollen und Fahndungen im Grenzgebiet werden als unerlässlich angesehen, um die Sicherheitslage zu halten. Die Bayerische Grenzpolizei hat im Jahr 2022 insgesamt knapp 55.000 Vorgänge bearbeitet, was nicht nur Ermittlungsaufträge, sondern auch Delikte und Festnahmen umfasste. Diese Zahl bleibt einer der höchsten Werte seit der Gründung der Grenzpolizei im Jahr 2018.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann äußerte sich besorgt über die anhaltend hohe Zahl von festgenommenen Schleusern, die im Schnitt bei 360 pro Tag in Bayern lagen. Auch wenn seit Oktober 2023 ein Rückgang illegaler Einreisen und Schleuserfälle festgestellt wurde, sieht Herrmann keine Trendwende bei der illegalen Migration. Die wichtige Rolle der Grenzfahnder wird durch insgesamt 19.165 Fahndungstreffer im Jahr 2023 untermauert, darunter zahlreiche Fälle mit Haftbefehlen und Funden von gestohlenen Fahrzeugen sowie Waffen- und Sprengstoffdelikten.
Insgesamt bleibt die Herausforderung der illegalen Migration in Bayern komplex und verlangt weiterhin erhebliche Anstrengungen von den Behörden, um die Sicherheitslage zu stabilisieren und die Schleuserkriminalität wirksam zu bekämpfen, so berichtet die BR.