In Olching sorgt der Fall einer Schnappschildkröte für Aufregung. Nachdem die Stadt eine Rechnung von mehr als 6.500 Euro für die Unterbringung des exotischen Tiers in einer Reptilienauffangstation erhalten hatte, stoppte CSU-Stadtrat Tomas Bauer die Überweisung in letzter Minute. Bauer stellte infrage, warum für eine Schildkröte, die nur einen Wert von 200 Euro hat, eine solch hohe Summe gezahlt werden sollte. Laut Informationen von Merkur prüfte Bauer die rechtlichen Rahmenbedingungen und entdeckte, dass Kommunen maximal vier Wochen für Fundtiere aufkommen müssen.
Die Situation umfängt die Stadt mit zusätzlichen finanziellen Fragen. Christian Richter, der Leiter des Ordnungsamtes, hatte ursprünglich geglaubt, dass die Kosten im Einklang mit denen ähnlicher Fundgegenstände stünden, die ein halbes Jahr lang aufbewahrt werden müssen. Doch diese Regelung stößt auf Widerstand: Es bestehen Bedenken, dass die finanziellen Lasten unverhältnismäßig hoch sind, insbesondere wenn es um Steuergelder geht. Die Stadt Olching hat zwar einen Budgetüberschuss von 4.250.695,77 Euro für 2023 erreicht, wie olching.de berichtet, doch dieser könnte durch solch unerwartete Kosten schnell belastet werden.
Finanzielle Lage der Stadt
Die Jahresrechnung 2023 belegt, dass Olching insgesamt solide dasteht, mit einem positiven Gesamtüberschuss, der auf temporäre Steuereinnahmen und Einsparungen zurückzuführen ist. Die Gewerbesteuer brachte 2,2 Millionen Euro, und eine positive Schlusszahlung aus der Einkommensteuer untermauerte das starke Ergebnis. Dennoch bleibt die Unsicherheit, ob die hohen Rechnungen für die Schildkröte weitere Ausgaben erfordern, die das Budget belasten könnten. Die Verwaltung hat bereits Einsparungen in verschiedenen Bereichen realisiert, um die finanziellen Spielräume zu verbessern, doch die Frage bleibt, wie lange diese Sparmaßnahmen den unvorhergesehenen Kosten standhalten können.