In Olching, Bayern, sorgt ein rechtsradikales Graffiti für Aufregung: Ein großes Hakenkreuz auf einer Lärmschutzwand zieht seit November die Blicke auf sich, ohne dass bisher Maßnahmen ergriffen wurden, um das Symbol zu entfernen. Eine aufmerksame Bürgerin informierte die Deutsche Bahn, die S-Bahn-München und schließlich auch die Polizei. Am Dienstag wandte sie sich direkt an die Olchinger Polizei, wo ein Beamter ein vielleicht unglückliches Angebot machte, das Hakenkreuz „mit der Sprühdose“ zu übermalen. Diese Aussage wurde später als unangemessen bewertet, dennoch wurde die Sachlage umgehend ernst genommen, und die Polizei leitete Ermittlungen ein, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Schmiererei stellt eindeutig eine Sachbeschädigung dar und verletzt das Gesetz über die Verwendung verfassungswidriger Symbole. Auch wenn die Polizei die Angelegenheit bereits aufgegriffen hat und die Bundespolizei eingeschaltet wurde, bleibt die Frage, warum der Staat und die relevanten Institutionen nicht früher reagiert haben. Die Bürgerin äußerte Unverständnis darüber, dass ohne sofortige Maßnahmen das Hakenkreuz über Wochen das Stadtbild prägte. „Wegschauen ist indiskutabel“, sagte sie, während sie die Ungleichheit der Ressourcen der zuständigen Institutionen kritisierte. Laut der Pressesprecherin der Stadt Olching wurde die Deutsche Bahn mittlerweile über den Vorfall informiert und plant, das Symbol zeitnah entfernen zu lassen.