Aktuell leben an der Wippenhauser Straße im Landkreis Freising 54 Geflüchtete in Containern. Diese müssen bis spätestens 20. Januar umziehen, da an diesem Standort Bauarbeiten für ein neues Berufsschulzentrum beginnen. Ihr neuer Wohnort wird das ehemalige Studentenwohnheim an der Giggenhauser Straße sein, in das bereits 39 Personen eingezogen sind. Landrat Helmut Petz (FW) hebt die vorausschauende Flüchtlingspolitik im Landkreis hervor, die die Aufnahme neuer Flüchtlinge ermöglicht. Die Ankunftszahlen von Flüchtlingen sind derzeit rückläufig. Der Freistaat Bayern sucht weiterhin nach Objekten zur Umwandlung in Flüchtlingsunterkünfte.
Die Jahresstatistik des Landratsamts verzeichnet für 2024 insgesamt 2479 Asylsuchende. Aktuell leben im Landkreis Freising 1036 Asylbewerber und 1465 Bleibeberechtigte aus 50 verschiedenen Nationen. Seit Jahresbeginn sind 628 neue Personen hinzugekommen. Laut Informationen der Regierung von Oberbayern stehen im Landkreis 94 Gemeinschaftsunterkünfte zur Verfügung, vier davon befinden sich in Freising, Langenbach, Moosburg und Zolling. Die Hauptherkunftsländer der Geflüchteten sind Afghanistan, Nigeria und die Türkei.
Wohnsituation und Herausforderungen
Landrat Petz strebt an, die Versorgung der Geflüchteten möglichst reibungslos zu gestalten. Bei einer Informationsveranstaltung zur Umwandlung des Studierendenheims gab es allerdings Unmut von Anwohnern über die Zustände im Landratsamt. Das marode Studentenheim an der Giggenhauser Straße wurde schnell bewohnbar gemacht, obwohl es anfängliche Probleme gab. In dem neuen Wohnheim sollen bis zu 250 Personen untergebracht werden. Die ersten Geflüchteten zogen bereits im November ein, die ersten Einzüge waren ursprünglich für den Sommer geplant, verzögerten sich jedoch.
Eine zentrale Herausforderung bleibt die Bereitstellung zusätzlicher Unterkünfte, insbesondere für Schutzsuchende aus der Ukraine. Diese werden zunächst im ehemaligen Stabsgebäude der General-von-Stein-Kaserne untergebracht, bevor sie auf dezentrale Unterkünfte verteilt werden. Die Regierung von Oberbayern weist dem Landkreis Freising alle 14 Tage etwa 50 Schutzsuchende zu. Die Unterbringung von Flüchtlingen stellt eine staatliche Aufgabe dar, die der Freistaat Bayern den Landkreisen gegen Kostenerstattung zugewiesen hat. Die Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen im laufenden Jahr sind nahezu erschöpft.
Das Landratsamt Freising beabsichtigt, den sozialen Frieden im Landkreis zu wahren, indem es keine Turnhallen mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen nutzt. Schülerinnen und Schüler sowie Vereine sollen nicht durch die Belegung von Turnhallen beeinträchtigt werden. Das Dachgeschoss des Stabsgebäudes wird als Notunterkunft hergerichtet, wobei am 2. Dezember verschiedene Hilfsorganisationen, wie das Bayerische Rote Kreuz, Freiwillige Feuerwehren, Johanniter und THW, beim Aufbau der Betten unterstützten. Zudem bietet der Freistaat an, das leerstehende Studentenheim in der Giggenhauser Straße in Freising zu renovieren, um es voraussichtlich ab April 2024 als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Das Landratsamt plant zudem, einen funktionierenden Sicherheitsdienst sowie sozialpädagogische Betreuung in den Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung zu stellen.