In Moosburg herrscht eine angespannte Situation bezüglich der medizinischen Versorgung der jüngsten Bürger. Die Stadt sucht händeringend einen Nachfolger für die einzige Kinderarztpraxis, die von Dr. Olaf Vorbeck geleitet wird. Nach Informationen von Merkur geht Vorbeck Ende 2024 in den Ruhestand. Damit könnte die fachärztliche Versorgung für die Kinder in der Stadt gefährdet sein, da die Praxis rund 5000 Patienten betreut und die einzige in einem Umkreis von fast 20 Kilometern ist.
Um einen Nachfolger zu finden, ist die Stadt bereit, 20.000 Euro für die Förderung bereitzustellen. Zudem wird dem neuen Kinderarzt die komplette Praxisausstattung kostenlos überlassen, welche moderne Geräte wie EKGs, Sono, Seh-Hörtestgeräte und sogar eine Waschmaschine umfasst. Diese Maßnahme zielt darauf ab, potenzielle Nachfolger zu ermutigen, was durch eine umfangreiche Werbekampagne untermauert wird. Auch Instagram-Videos mit über einer Million Aufrufen konnten bisher keinen Nachfolger gewinnen, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Aktuelle Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung
Trotz der bereitgestellten Förderungen sieht die Lage nicht rosig aus. Eltern sind gezwungen, nach Freising, Erding oder Landshut zu fahren, um einen Kinderarzt aufzufinden, da viele Praxen in diesen Städten bereits Aufnahmestopps verhängt haben. Dies wurde auch von Bürgermeister Josef Dollinger (FW) bestätigt, der anmerkt, dass die Stadt Vorbeck unterstützen will, jedoch noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen hat. Er plant, die Situation näher mit dem scheidenden Kinderarzt zu besprechen.
Verena Beibl von den Grünen hat im Stadtrat auf die Schwierigkeiten hingewiesen und äußert Bedenken, dass die medizinische Versorgung in Moosburg ohne Nachfolger stark gefährdet ist. Diese Problematik ist nicht nur lokal, sondern spiegelt auch einen größeren Trend wider, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet. Die ländliche Bevölkerung sieht sich häufig mit langen Anfahrtswegen konfrontiert, da es in diesen Regionen weniger Ärzte pro Einwohner gibt. Dies erschwert den Zugang zu wichtigen medizinischen Dienstleistungen, insbesondere für spezialisierte Versorgungen wie die Pädiatrie.
Zukunftsperspektiven und Fördermöglichkeiten
Die Stadt Moosburg hat bereits mit der Familie Vorbeck über mögliche Lösungen gesprochen und ein spezifisches Förderprogramm entwickelt. Interessierte Nachfolger haben die Möglichkeit, die Praxis zu besichtigen, wobei ein Interessent bereits vor Ort war. Um von den Fördergeldern profitieren zu können, muss der Nachfolger die Praxis jedoch mindestens fünf Jahre lang führen, andernfalls muss das Geld zurückgezahlt werden.
Die dringende Situation in Moosburg verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen viele ländliche Regionen in Deutschland konfrontiert sind. Innovative Ansätze sind gefragt, um die gesundheitliche Versorgung nachhaltig zu sichern. Ob die Stadt Moosburg in der Lage sein wird, einen geeigneten Nachfolger für die Kinderarztpraxis zu finden, bleibt abzuwarten. Eltern hoffen auf eine baldige Lösung, um die medizinische Versorgung ihrer Kinder auch in Zukunft gewährleistet zu können.
