Emotionale Abschiedstage für Josef Niedermair! Nach fast vier Jahren als Bürgermeister von Hallbergmoos neigt sich seine Amtszeit am 31. Dezember dem Ende zu. Am Donnerstag wurde ihm im Rathaus ein überraschendes Abschiedsfest bereitet, das von Tränen der Rührung geprägt war. In zahlreichen Reden würdigten Weggefährten seine Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen. „Du hast die Gabe, alle zusammenzuführen“, lobte Landrat Helmut Petz (FW). Auch als „Bürgermeister der Herzen“ wurde Niedermair bezeichnet, der trotz seiner manchmal starren Haltung stets als Versöhner galt, so Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann.
Sein Rückzug in den Ruhestand kommt nicht überraschend, war er doch im März 2024 gesundheitlich bedingt zurückgetreten. Die Zeit im Rathaus war für Niedermair nicht immer easy, viele Begegnungen fanden wegen Corona nur digital statt. „Es braucht eine angesehene Persönlichkeit – und es war klar, wer diese Person nur sein kann“, sagte Franz Heilmeier, der ihn als „besondere Persönlichkeit“ lobte, die über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt wird. Über 36 Jahre hat Niedermair für die CSU im Gemeinderat gearbeitet, einschließlich seiner 12 Jahre als Zweiter Bürgermeister. Bereits 2020 hatte er sich aus der Kommunalpolitik zurückgezogen, um die Wahl als Konsens-Kandidat zu übernehmen, nachdem sein Vorgänger, Harald Reents, überraschend verstorben war, wie auch hallberger.de berichtete.
Ein Neuanfang steht bevor
Nach seinem Abschied plant Niedermair, sich weitgehend aus der Politik zurückzuziehen. „Irgendwann muss Schluss sein“, sagte der 63-Jährige und will die freie Zeit genießen, ob beim Radfahren, Spazierengehen oder einfach mal nichts tun. Als neues Projekt erwartet ihn eine Wohnmobilfahrt, die ihm und seiner Frau von den Gemeinderäten geschenkt wurde. Unterdessen wird der 38-jährige Benjamin Henn von den Freien Wählern, einst selbst im Rathaus verwurzelt, der neue Bürgermeister von Hallbergmoos, nachdem Niedermair am 18. April 2024 seine Wahl mit 89,26 Prozent klar gewonnen hatte, in einem historischen Moment als einziger Kandidat aufgrund der Pandemie. „Ich weiß, was ich jetzt zu tun habe“, äußerte Niedermair unmittelbar nach der Wahl, die durch eine Briefwahl geprägt war und die eine hohe Wahlbeteiligung von über 35 Prozent aufwies, als Ermutigung für die Zukunft, berichtete sueddeutsche.de.