Der Dorfladen in Günzenhausen, betrieben von Günter und Ursula Prinzbach, wird am 31. Januar 2025 nach 100 Jahren schließen. Die Schließung ist auf altersbedingte Gründe zurückzuführen, da der Laden seit drei Generationen in der Familie Prinzbach geführt wird. Günter und Ursula Prinzbach haben den Dorfladen seit 1990 betrieben, ein Geschäft, das einmal eine zentrale Anlaufstelle für die örtliche Bevölkerung war.
Der Laden war bekannt für sein breites Sortiment, das rund 900 verschiedene Artikel umfasste, darunter frische Backwaren und über 40 Wurstsorten. Die Geschichte des Dorfladens begann 1925 mit der Gründung durch Johann Prinzbach, der das Grundstück erwarb und damit eine Institution im Ort gründete. 1938 wurde der Laden erweitert, um eine Backstube und einen Verkaufsraum für Gemischtwaren zu integrieren. In den 70er Jahren stellte man die eigene Bäckerei ein, und regionale Bäckereien übernahmen die Belieferung.
Ein zentraler Treffpunkt im Ort
Der Dorfladen war nicht nur ein Handelsstandort, sondern auch ein sozialer Treffpunkt. Hier konnten die Einwohner nicht nur Einkäufe erledigen, sondern auch Informationen zu lokalen Veranstaltungen erhalten und saisonale Dekorationen kaufen. Der Betrieb umfasste einen frühen Arbeitsbeginn; so begann Günter Prinzbach seinen Tag um 4 Uhr, um den Laden um 6 Uhr zu öffnen. Trotz all dieser Bemühungen fehlt es an einem Nachfolger, was die endgültige Schließung des Ladens notwendig macht.
In der heutigen Zeit sehen sich viele Dorfläden, einschließlich des Günzenhäuser Dorfladens, dem Druck des Online-Shoppings und den veränderten Konsumgewohnheiten gegenüber. Technologischer Fortschritt sowie die Bequemlichkeit, die das Internet und große Supermärkte bieten, haben stark zu einem Rückgang der Umsätze geführt. In ländlichen Gemeinden, wo die Bevölkerung oft altert und teilweise schrumpft, bleiben Dorfläden zunehmend auf der Strecke. Junge Menschen ziehen vermehrt in Städte, um bessere Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten zu finden, was die Nachfrage nach lokalen Geschäften weiter reduziert.
Ein neuer Anfang in Eching
Der Verlust des Dorfladens in Günzenhausen macht auch die Bedeutung von Initiativen in Eching deutlich. Beispielsweise können lokale Gutscheine im Bürgerbüro erworben werden, welche die örtliche Wirtschaft unterstützen sollen. Diese Gutscheine sind auch bei verschiedenen Partnern, darunter der Freisinger Bank, erhältlich. Durch solche Ansätze könnte der regionale Handel wiederbelebt werden, um den Wegfall von Geschäften wie dem Dorfladen in Günzenhausen zu kompensieren.
Die Schließung des Dorfladens Prinzbach ist ein weiteres Zeichen für den Wandel der Einkaufsgewohnheiten, der viele ländliche Gemeinden betrifft. Mit dem Wegfall so bewährter Geschäfte müssen alle Akteure, von der Gemeinde bis zu den Einwohnern, über neue Wege nachdenken, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen und das Zusammenleben in diesen Gemeinschaften zu fördern. Der in der Region stark spürbare demografische Wandel stellt zudem eine Herausforderung dar, die nicht ignoriert werden kann.
