Im dramatischen Umfeld von Kindermisshandlung und tragischen Todesfällen stehen zwei Väter im Mittelpunkt aktueller Gerichtsverfahren. Bei einem Fall wurde ein 32-jähriger Mann freigesprochen, der beschuldigt wurde, für den Tod seiner sechs Wochen alten Tochter verantwortlich zu sein. Laut einem Gerichtssprecher konnte nicht festgestellt werden, dass er tatsächlich Täter war. Der Angeklagte, der seit Anfang Juni in Untersuchungshaft war, wird nun für die Zeit seiner Haft entschädigt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, das Kind verletzt zu haben, was zu einer schweren Halswirbelverletzung und letztlich zum Tod der Tochter vier Wochen nach der Verletzung führte, als lebenserhaltende Maßnahmen aus ethischen Gründen abgebrochen wurden. Diese Entscheidungen lassen die Frage der Täterschaft offen, so schwaebische.de.
Im anderen Fall steht ein 25-jähriger Mann vor dem Landgericht Bamberg, der beschuldigt wird, seinen zwei Monate alten Sohn über einen Zeitraum von mehreren Wochen massiv misshandelt zu haben. Während des Prozesses wurde bekannt, dass er dem Kleinkind möglicherweise bleibende Schäden zugefügt hat. Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe, darunter versuchten Totschlag. Der Junge musste nur durch eine dringende Operation an der Uniklinik Erlangen gerettet werden. Der Angeklagte soll den Säugling immer wieder geschüttelt haben und habe ihm mehrere Rippen gebrochen. Außerdem kehrte der Vater trotz eines Gerichtsbeschlusses, der ihm das Verweilen in der gemeinsamen Wohnung mit seiner Partnerin untersagte, zurück und lebte dort im November weiter. Für den Prozess sind noch fünf weitere Termine bis Ende Januar geplant, insbesondere da eine Verständigung über einen möglichen Strafrahmen zwischen sechs Jahren und drei Monaten sowie sieben Jahren und sechs Monaten Haft in Aussicht steht, wie tag24.de berichtet.