Am Flughafen München herrscht derzeit große Leere. Der Grund dafür ist ein 24-stündiger Warnstreik, der von der Gewerkschaft Verdi organisiert wurde und seit Mitternacht andauert. Die Auswirkungen sind erheblich: Fast 80 Prozent der Flüge fallen aus. Voraussichtlich werden nur etwa 170 von 820 geplanten Start- und Landungen durchgeführt. Bereits am Sonntag wurden 40 Flüge gestrichen, was die Situation zusätzlich verschärft berichtet Merkur.
Die Streikaktion betrifft nicht nur München, sondern wird an insgesamt 13 deutschen Flughäfen durchgeführt, darunter große Drehkreuze wie Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, Bodenverkehrsdienste und Luftsicherheitsbereiche beteiligen sich am Ausstand. Die Entscheidung über die gestrichenen Flüge liegt bei den jeweiligen Fluggesellschaften, und die Passagiere sind durch Informationen und Umbuchungen von den Airlines in Kenntnis gesetzt worden informiert InFranken.
Hintergründe des Streiks
Der Warnstreik ist eine Reaktion auf die aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, in denen Verdi eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten fordert. Arbeitgeber weisen die Forderungen jedoch als nicht finanzierbar zurück. Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle betont, dass die Streikaktionen notwendig geworden seien, da es an Angeboten der Arbeitgeber mangelt.
Für den Münchner Flughafen, der als eines der beiden Drehkreuze der Lufthansa fungiert, sind die Konsequenzen gravierend. Der Verkehrsfluss ist stark eingeschränkt, und die Fluggäste müssen sich auf eine ungewisse Reiseplanung einstellen. Die Lufthansa ist die wichtigste Fluggesellschaft am Flughafen und arbeitet daran, die betroffenen Passagiere umzubuchen. Für Dienstag wird jedoch mit einem regulären Flugbetrieb gerechnet, wobei ein höheres Passagieraufkommen erwartet wird, da viele Reisende, die am Montag nicht fliegen konnten, nach ihren umgebuchten Flügen suchen werden stellt ZDF fest.
Weitere Auswirkungen und Prognose
Die Streikaktion hat vor allem auch Auswirkungen auf die gesamte Reisebranche in Deutschland. Schätzungen zufolge werden mehr als 500.000 Passagiere betroffen sein, und es wird erwartet, dass in ganz Deutschland mehr als 3.400 Flüge ausfallen. Der Flughafen Frankfurt warnt vor massiven Beeinträchtigungen und rät den Reisenden, nicht zum Flughafen zu reisen. Auch am Flughafen Berlin/Brandenburg wird der normale Flugbetrieb vollständig eingestellt.
Die nächste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst ist für den 14. März in Potsdam angesetzt. Die Gewerkschaft plant zudem, auch das Luftsicherheitspersonal zu mobilisieren, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Daher bleibt abzuwarten, ob weitere Streikaktionen folgen werden und in welcher Form sich der Tarifkonflikt weiterentwickelt. In anderen Branchen wie Kliniken und dem öffentlichen Nahverkehr sind ebenfalls Warnstreiks zu beobachten, was die allgemeine Lage weiter anspannt.