Im Klinikum Erding stehen bedeutende Neuerungen an, die der Patientenversorgung zugutekommen sollen. Der im Juni 2020 bereitgestellte Computertomograf (CT) kann nun endlich in die Notaufnahme integriert werden, nachdem er seit längerer Zeit in einem Container außerhalb des Klinikums auf seine Nutzung gewartet hat. Der Krankenhaus-ausschuss des Kreistags hatte bereits im April 2022 entschieden, das CT-Gerät zu integrieren, um eine effektive Diagnostik zu gewährleisten und die Nähe zum Schockraum zu optimieren. Laut Süddeutscher Zeitung sind die Gesamtkosten für dieses Projekt auf 450.000 Euro veranschlagt und im Wirtschaftsplan des Klinikums entsprechend eingeplant.
Die voraussichtliche Inbetriebnahme des CT in der Notaufnahme ist für August 2025 anberaumt. Der Kreisausschuss für Bauen und Energie hat die Umsetzung des Vorhabens genehmigt. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass es keinen Verlust von Behandlungsplätzen gibt, auch wenn mit der Integration des CT zunächst zwei Plätze entfallen. Um dies zu kompensieren, sollen Faltwände in anderen Behandlungsräumen installiert werden, wodurch drei zusätzliche Plätze geschaffen werden können.
Technische Anforderungen und Strahlenschutz
Ein zentraler Aspekt der Integration betrifft den Strahlenschutz, der sowohl an den Wänden des CT-Raums als auch durch eine spezielle Strahlenschutzschiebetür gewährleistet werden muss. Die Lieferzeit für diese Tür beträgt etwa sechs Wochen, während der Elektroschaltschrank in rund acht Wochen bereitgestellt werden kann. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Lüftung des CT-Raums, die verbessert werden muss, um die Bildqualität sicherzustellen. Das Gerät produziert hohe Abwärme und benötigt daher eine entsprechende Klimatisierung.
Es finden derzeit Ausschreibungen statt, und nach deren Abschluss werden die entsprechenden Gewerke vergeben. Die Integration des CT soll somit nicht nur die Infrastruktur des Klinikums verbessern, sondern auch die Diagnostik und damit die Patientenversorgung optimieren.
Die Bedeutung von CT-Untersuchungen
CT-Untersuchungen spielen eine wichtige Rolle im Bereich der medizinischen Diagnostik. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) haben diese Untersuchungen in den letzten Jahren eine signifikante Entwicklung durchlaufen. In einer umfassenden Studie wurde ein Rückgang der mittleren Strahlendosis bei CT-Untersuchungen um 16 % festgestellt. Diese Reduktion ist unter anderem modernsten Gerätetechniken und einer verbesserten Anpassung der Untersuchungsparameter zu verdanken.
Mit 8 % aller Röntgenuntersuchungen verursachen CT-Untersuchungen jedoch über 60 % der zivilisatorischen Strahlenexposition. Es ist daher entscheidend, die Strahlenexposition der Patienten zu optimieren. Neueste Technologien und optimierte Protokolle zeigen, dass geringere Dosiswerte möglich sind, was die Relevanz einer technischen Modernisierung wie die im Klinikum Erding unterstreicht.
Zusätzlich befasst sich der Ausschuss „Strahlenschutz in der Medizin“ mit der praktischen Umsetzung der Grundsätze des Strahlenschutzes, der Bewertung der diagnostischen Strahlenexposition und der Qualitätssicherung in diesem Bereich, um den Nutzen für die Patienten zu maximieren und Risiken zu minimieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Patienten trotz der Risiken ionisierender Strahlung bestmöglich diagnostiziert und behandelt werden können, während gleichzeitig der Schutz der Patienten im Vordergrund steht.
