Am 6. April 2025 fand in Niederstraubing der diesjährige Landwirtschaftsempfang statt, eine Veranstaltung, die vom Landrat Martin Bayerstorfer organisiert wurde. Hochrangige Vertreter wie Oberbürgermeister Max Gotz und Dritter Landrat Rainer Mehringer waren anwesend. Ziel des Empfangs war es, das Engagement der Landwirtschaft zur Erhaltung der Kulturlandschaft und zur regionalen Lebensmittelproduktion zu würdigen. Der Landkreis Erding, in dem 2,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig sind, hat den höchsten Anteil in Oberbayern. Zudem werden beeindruckende 58,8 Prozent der Flächen im Landkreis landwirtschaftlich genutzt, wodurch er bayernweit führend ist.
Während der Veranstaltung wurden verschiedene zentrale Themen diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Klimawandel, der als eine der größten Herausforderungen für die Landwirtschaft gilt. Michael Hamburger, Kreisvorsitzender der AELF, thematisierte in seiner Ansprache die veränderte Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Gesellschaft und forderte pragmatische Unterstützung sowie Planungssicherheit für die Landwirte. Auch die Verurteilung der kürzlichen Besetzung eines Hofes durch Tierrechtsaktivisten hatte seine Aufmerksamkeit.
Klimawandel und seine Auswirkungen
Wissenschaftler wie Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München sprachen über die globalen Herausforderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen. Besonders besorgniserregend ist die Verknappung landwirtschaftlicher Nutzflächen, die durch Erosion und Wüstenbildung bedroht sind. Windisch merkte an, dass sich die Weltbevölkerung seit 1970 von vier auf acht Milliarden Menschen verdoppelt hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ernährung dieser wachsenden Bevölkerung als globale Herausforderung eingestuft.
Der Klimawandel beeinflusst nahezu alle Aspekte der globalen Landwirtschaft. Er wirkt sich auf die Ernteerträge, die Bodenqualität und die Wasserressourcen aus und erhöht die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten. In vielen Regionen wird die Wachstumsperiode der Kulturen durch steigende Temperaturen verkürzt, was Dürre- und Hitzestress erhöht. Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen und Stürme stellen eine erhebliche Bedrohung für landwirtschaftliche Betriebe dar.
Anpassungsstrategien für die Landwirtschaft
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind verschiedene Anpassungsstrategien erforderlich. Dazu gehören genetisch veränderte Pflanzen, verbesserte Bewässerungstechniken und nachhaltige Bodenbewirtschaftungsmethoden. Politische Maßnahmen zur Unterstützung betroffener Agrargemeinschaften sollten Schulungen, finanzielle Unterstützung sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung umfassen. Der Klimawandel führt auch dazu, dass sich landwirtschaftliche Produktionszonen neu verteilen müssen, ein Vorgang, der enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Forschungseinrichtungen und Agrargemeinschaften erfordert.
Die Herausforderungen des Klimawandels machen es notwendig, dass alle Beteiligten kollektives Engagement zeigen, um die Nahrungsmittelsicherheit für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Wie die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen im Landkreis Erding zeigen, ist die Situation sowohl lokal als auch global von großer Bedeutung. Der Landwirtschaftsempfang diente nicht nur als Plattform für Anerkennung, sondern auch als Aufforderung, hinweg auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu reagieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dialog über die Landwirtschaft und den Klimawandel nicht nur aktuell, sondern auch von entscheidender Zukunftsrelevanz ist. Der Austausch von Informationen und Erfahrungen ist grundlegend, um die Resilienz der Landwirtschaft in einer sich verändernden Welt zu stärken.
Weitere Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft finden Sie auf das-wissen.de und merkur.de.