In der Stadtwerke Erding Arena kam es am Freitagabend, den 15. Februar 2025, zu einem Vorfall, der das sicherheitstechnische Niveau von Eishockeyspielen in den Fokus rückt. Ein 42-jähriger Eishockeyfan, der nach einem Spiel gewalttätig wurde, sorgt für Schlagzeilen. Der Vorfall ereignete sich gegen 22:30 Uhr, als der Fan einen Platzverweis der Polizei nicht akzeptierte und Widerstand leistete. In der Folge wurde er von zwei Polizeibeamten angegriffen, als diese versuchten, ihn aus dem Stadion zu bringen. Die Polizeiinspektion Erding berichtete von erheblichen Schwierigkeiten bei der Festnahme des Mannes, der mehrfach Widerstand leistete und dabei auch die Beamten verletzte. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,4 Promille.
Der aggressive Fan wird nun wegen Widerstands und tätlichem Angriff gegen Polizeibeamte angezeigt. Bei dem Vorfall erlitten zwei Polizeibeamte leichte Verletzungen, was die Gefahren verdeutlicht, denen Einsatzkräfte während solcher Veranstaltungen ausgesetzt sind. Bereits im Vorfeld gab es in der Region Bedenken hinsichtlich der Sicherheitslage bei Eishockeyspielen, da solche Vorfälle nicht selten sind.
Fangewalt und Sicherheitsvorkehrungen
Fangewalt bei Spielen des EHC Klostersee ist ein bekanntes Problem, und in der Vergangenheit wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um solche Vorfälle zu verhindern. Verantwortliche der Eishockeyliga haben wiederholt betont, dass die Sicherheit der Zuschauer und Beamten höchste Priorität hat. Geplant sind Gespräche mit der Stadt Grafing, dem Verein und Fanbeauftragten, um weitere Sicherungsmaßnahmen zu entwickeln, wie etwa Stadionverbote für aggressive Fans und bauliche Veränderungen.
Weniger Fangewalt im Eishockey
Trotz der aktuellen Vorfälle zeigt eine Untersuchung zur Fangewalt im Eishockey, dass im Vergleich zu anderen Sportarten, insbesondere dem Fußball, weniger Zwischenfälle auftreten. Tim Willmann von der Forschungsstelle Gewalt bei Sportveranstaltungen an der Universität Bern wies darauf hin, dass die Eishockeyspiele normalerweise weniger Zuschauer anziehen, was die Anzahl potenzieller Tatpersonen verringert. Auch die Fankurven im Eishockey sind kleiner, was einen einfachereren Dialog zwischen Fans und Verantwortlichen fördert.
Die Eishockeyliga hat zudem klare Richtlinien gegen Pyrotechnik im Stadion implementiert. Eine Nulltoleranz-Politik fördert die Sicherheit und zeigt Wirkung, da Vorfälle meist während der An- und Abreise der Fans auftreten und nicht im Stadion selbst. Die Verantwortlichen streben kontinuierliche Verbesserungen an, um die Sicherheitslage im Umfeld dieses beliebten Sports zu stärken.