Ein 31-jähriger Mann aus Erding versuchte in der Nacht von Montag auf Dienstag, die Jet-Tankstelle in Langengeisling anzuzünden. Laut merkur.de war der Mann bereits am Sonntagabend in einen anderen Brandfall verwickelt, als ein Mitsubishi, der seinem Vater gehörte, in Flammen aufging. Die Polizei hatte ihn damals lediglich als Zeugen befragt. Jetzt befindet sich der psychisch verwirrte Mann in Polizeigewahrsam. Die Staatsanwaltschaft Landshut prüft, ob er in Haft oder psychiatrisch untergebracht werden muss.
Der Vorfall an der Tankstelle ereignete sich gegen 23:15 Uhr, als ein Anlieger Flammen entdeckte und die Polizei alarmierte. Den Beamten gelang es, das Feuer mit einem Feuerlöscher zu löschen, bevor die Feuerwehr eintraf. Vor Ort fanden die Ermittler mehrere Molotow-Cocktails und beschädigte Zapfsäulenschläuche. Der Sachschaden wird auf etwa 30.000 Euro geschätzt. Der 31-Jährige wurde in der Nähe der Tankstelle festgenommen. Laut der Kriminalpolizei Erding wird weiter ermittelt, jedoch wird die Gefahr eines größeren Feuers als gering eingeschätzt, da die Treibstoffe in gut gesicherten Erdtanks gelagert werden.
Brandstiftung als ernsthaftes Verbrechen
Brandstiftungen stellen eine erhebliche Gefährdung für Menschenleben dar und verursachen oft massive materielle Schäden. Laut mwv-berlin.de sind Brandstiftungen gemäß § 306 StGB als gemeingefährliche Straftaten definiert und können mit Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren bestraft werden. In minder schweren Fällen liegt die Strafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Der Anteil der Brandstiftungen an der Gesamtzahl der Brände ist von 9% im Jahr 2018 auf 12% im Jahr 2020 gestiegen, was die prekäre Situation verdeutlicht.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2018 verzeichnete 20.369 Fälle von Brandstiftung. Dabei waren 87% der Täterschaft männlich und rund 30,9% Kinder und Jugendliche. Diese Jugendlichen werden in „nicht pathologische“ und „pathologische Brandstifter“ unterteilt, wobei psychopathologische Merkmale häufig mit häufigen Störungen des Sozialverhaltens sowie geringeren schulischen Leistungen in Verbindung stehen.
Behandlung und Prävention
Für Erwachsene werden Täter oft in kriminelle und psychologisch motivierte Brandstifter kategorisiert. Die Rückfallquote für Brandstiftung liegt bei etwa 18%, im Gegensatz zu 74% für andere Straftaten. Präventionsprogramme sind in den USA verbreitet, in Deutschland jedoch kaum vorhanden. Eine „Feuerkompetenz“ kann entscheidend zur Prävention von Deliktrückfällen und zur Behandlung psychischer Störungen beitragen.
In diesem Kontext ist der Fall in Erding nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern wirft auch Fragen zu den gesellschaftlichen und psychologischen Hintergründen von Brandstiftungen auf. Die Kriminalpolizei Erding führt ihre Ermittlungen fort, während die Staatsanwaltschaft die nächsten Schritte prüft.