Die Lage für Pendler auf der Riesbahn zwischen Donauwörth und Nördlingen bleibt angespannt. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, sind seit Dienstag, dem 25. Februar 2025, Zugausfälle und Busfahrten die Regel. Die Deutsche Bahn (DB) steht vor Herausforderungen, da krankheitsbedingt technische Regelinspektionen nicht durchgeführt werden konnten.
Winfried Karg, ein Sprecher der DB, äußerte, dass diese Einschränkungen für die Fahrgäste „extrem bitter“ seien, weil auf der Strecke zwischen Donauwörth und Nördlingen mittlerweile jeder „Joker“ für die Bahn wegfällt. Vor allem jedoch ist die Situation schwierig, da die Planungen für den Verkehrsablauf unfreiwillig unterbrochen wurden.
Technische Probleme und ihre Folgen
Die DB InfraGO informierte die Arverio über die Probleme am 24. Februar 2025, um 14:17 Uhr. Ab dem 25. Februar, 11 Uhr, sind bis voraussichtlich 04. März 2025 keine Zugkreuzungen in Möttingen und Harburg möglich. Dies wird begleitet von herabgesetzten Höchstgeschwindigkeiten, die die Situation weiter verschärfen. Die elektrifizierte Verbindung zwischen Aalen und Donauwörth ist durch die massiven Einschränkungen stark beeinträchtigt.
Arno Beugel, Geschäftsführer von Arverio, zeigte sich über die kurzfristigen Einschränkungen entsetzt und informierte, dass derzeit an einem neuen Fahrplankonzept gearbeitet wird. Genaue Angaben dazu sind jedoch noch nicht möglich. Es ist mit weiteren Zugausfällen und größeren Verspätungen zu rechnen. Arverio wird Updates auf der Website bereitstellen, sobald Informationen verfügbar sind.
Der Druck auf die Deutsche Bahn
Diese Probleme auf der Riesbahn sind lediglich ein Teil eines größeren Puzzles. Laut der ZDF haben sich im Jahr 2024 die Ausfälle bei der Deutschen Bahn signifikant erhöht: Der Anteil der ausgefallenen Züge im Fernverkehr stieg von 1% auf 4%, während der Regionalverkehr bei 5% lag. Die Ursachen für diese Ausfälle sind vielfältig und beinhalten sowohl Streiks als auch eine marode Infrastruktur.
Besonders schlimm war der Januar und März 2024, als nahezu 50% der Ausfälle während eines Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verzeichnet wurden. Die Deutsche Bahn berichtete zudem von einem Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024 und plant ein umfassendes Sanierungsprogramm bis 2027, das unter dem Titel „S3“ firmiert. Grünen-Politiker Matthias Gastel fordert, dass die Investitionen in die Infrastruktur fortgesetzt werden, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden.
Die Einhaltung von Fahrplänen und die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs stehen also unter einem enormen Druck, der durch technische und personalbedingte Ausfälle verstärkt wird. Während die Betroffenen vor den Auswirkungen der aktuellen Situation stehen, bemüht sich die Bahn, Lösungen für die kommenden Tage zu finden.