Am 25. März 2025 vermeldet Kreisspielleiter Wolfgang Heyne Rückzüge im Amateurfußball, die für Aufsehen sorgen. Der SV Beutelsbach, aktiv in der A-Klasse Vilshofen, hat seine erste Mannschaft mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb abgemeldet. Auch die zweite Mannschaft des SV Schöllnach aus der Kreisklasse Deggendorf zieht sich ab sofort zurück. Mit diesen Entscheidungen wird nicht nur ein bedeutender Schritt für die beiden Vereine vollzogen, sondern auch deren Gegner sind damit ab sofort spielfrei.
Die Situation für den SV Beutelsbach ist besonders besorgniserregend. In der aktuellen Saison hatte die Mannschaft 13 Spiele, die alle verloren wurden. Das erschreckende Torverhältnis von 8:98 und die null Punkte in der Tabelle verdeutlichen die sportliche Misere. Besonders kritisch ist der Rückzug vor dem anstehenden Kellerduell gegen DJK-FC Neustift zu bewerten. Roland Bauer, Abteilungsleiter des Vereins, beschreibt die sportliche Lage als äußerst schwierig.
Hintergründe und Ursachen des Rückzugs
Der Rückzug des SV Beutelsbach ist jedoch nicht ganz überraschend. In der Vorsaison engagierte sich das Team in der A-Klassen-Reserverunde, konnte jedoch auch dort keinen Erfolg verbuchen. In dieser Saison war die Mannschaft nur in wenigen Partien konkurrenzfähig. Die Motivation der Spieler hat stark abgenommen, Trainingseinheiten fanden häufig nur sporadisch und mit wenig Teilnehmern statt, bis schließlich ein geplantes Testspiel aufgrund von Personalmangel abgesagt werden musste.
Ein Grund für den Abstieg in die sportliche Krise nennt Roland Bauer die Abgänge von Spielern. Dies hat den Verein enorm geschwächt. Um auf diese Herausforderungen zu reagieren, sind Neuwahlen im Verein für Ende April geplant. Zudem hat sich eine neue Führungsmannschaft gebildet, die bereits einen Spielertrainer sowie Neuzugänge verpflichtet hat. Bauer selbst wird seinen Posten aus beruflichen Gründen niederlegen müssen.
Die Entscheidung des SV Schöllnach, seine zweite Mannschaft abzuziehen, untermauert den Eindruck einer besorgniserregenden Trendumkehr im Amateurfußball. Immer mehr Vereine sehen sich mit Schwierigkeiten konfrontiert, die nicht nur sportlicher, sondern auch struktureller Natur sind. Insgesamt ist die Anzahl der gemeldeten Fußballteams in Deutschland seit 2009 um etwa 24.000 gesunken, während die Zahl der Vereine um rund 1.000 abgenommen hat. Dies stellt die gesamte Fußballgemeinschaft vor neue Herausforderungen.
Ein Blick auf die breitere Landschaft des Amateurfußballs zeigt, dass viele Clubs sich dringend professionalisieren müssen, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Der Rückgang der Ehrenamtler im Sportspektrum um 20 Prozent seit 2014 ist ein Signal, dass die Struktur dieser Sportart neu überdacht werden muss. Der DFB berichtet von einer Vielzahl von 1,7 Millionen Ehrenamtlichen im Amateurfußball, deren Engagement für die Basis notwendig bleibt.
