Im Dachauer Hinterland wird intensiv über die Nutzung von Windkraft nachgedacht. Die Region verfügt über geeignete Höhenlagen mit Erhebungen bis zu 550 Metern, die potenzielle Standorte für Windkraftanlagen bieten. Unterschleißheim, eine Stadt, die selbst Schwierigkeiten hat, Windkraftstandorte zu finden, beobachtet die Entwicklungen in der Nachbarschaft mit wachsendem Interesse. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) hat dazu aufgerufen, aktiv nach Windkraftmöglichkeiten zu suchen, um die Klimaziele der Stadt zu erreichen. Momentan scheint jedoch eine Umsetzung schwierig, insbesondere aufgrund der Nähe zum Flugplatz in Oberschleißheim, wie sueddeutsche.de berichtet.
Die Grünen haben konkret gefordert, dass das Rathaus klärt, ob Kooperationen bei Windkraftprojekten in den vorgesehenen Vorranggebieten möglich sind, die die Regionen Markt Indersdorf, Altomünster sowie Fahrenzhausen, Röhrmoos und Allershausen umfassen. Während in Röhrmoos bereits mehrere Windkraftanlagen im Genehmigungsverfahren sind, haben Gespräche zwischen den Vertretern von Unterschleißheim, Röhrmoos und Haimhausen stattgefunden, die jedoch durch unterschiedliche Planungsstände noch nicht zu konkreten Beteiligungsmöglichkeiten führten. Bastian Albrecht, Leiter des Umweltsachgebiets im Unterschleißheimer Rathaus, bestätigte, dass sie die Gespräche mit dem Flughafenbetreiber über die Platzrunde der Kleinflugzeuge weiterführen möchten, da diese die Planung von Windkraftanlagen in der Stadt einschränken, so unterschleissheim.de.
Um die Planungen voranzutreiben, wird die Stadt von Peter Beermann unterstützt, einem Experten für Energiesysteme und sogenannten Windkümmerer. Diese wurden vom bayerischen Wirtschaftsministerium eingesetzt, um Hindernisse bei der Windnutzung abzubauen. Trotz dieser Bemühungen äußert der SPD-Fraktionschef im Umweltausschuss, Thomas Breitenstein, Unmut über neue Bedenken, die sich um die „Blickbeeinträchtigung“ durch Rotoren drehen könnten. Er kritisiert diese Argumentation, während Albrecht betont, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Genehmigungsverfahren entscheidend ist. Die Stadt kündigt an, in den kommenden Wochen weitere Informationen zur Beteiligung an Windkraftprojekten bereitzustellen.
