Der tragische Verlust einer Legende im Extrembergsteigen ist Realität geworden. Luis Stitzinger, ein strahlender Stern unter den Bergsteigern, kam am 25. Mai 2023 beim Abstieg vom Kangchendzönga (8586 Meter), dem dritthöchsten Berg der Welt, ums Leben. Mit 54 Jahren hinterlässt der Allgäuer nicht nur einen beeindruckenden Rekord von elf bestiegenen Achttausender-Gipfeln, er war auch als Bergführer besonders geschätzt, der zahlreiche andere Alpinisten sicher auf die höchsten Gipfel führte. Seine Frau und langjährige Kletterpartnerin, Alix von Melle, die mit ihm auf sechs ihrer sieben Achttausender stand, erfüllte sein letztes Wunsch und verstreute seine Asche am Dhaulagiri 7 in Nepal, wie die FAZ berichtete.
Stitzinger war am Donnerstag, den 25. Mai, allein im Himalaya aufgebrochen, um den Gipfel zu erklimmen. Gegen 18 Uhr meldete er via Nachricht an Alix, dass alles in Ordnung sei und er den Gipfel erreicht habe. Doch als er nicht zurückkehrte und sich auch kein Kontakt mehr herstellen ließ, begann die Suche. Am Dienstag wurde Stitzinger schlussendlich auf 8400 Metern tot aufgefunden, während gleichzeitig Kritiken an den Rettungsmaßnahmen laut wurden. Bergsteigerin Flower Waganku Wayta Hirkawarmi, die Stitzinger kannte, kritisierte die verzögerte Rettungsaktion und äußerte Vorwürfe gegen die Verantwortlichen, die nicht rechtzeitig eingriffen, wie die NZZ berichtete.
Ein Leben für die Berge
Stitzingers Leben war ganz dem Bergsteigen gewidmet. Seine beeindruckende Karriere umfasste nicht nur persönliche Erfolge, sondern auch das Führen von Gruppen auf den Gipfel des Mount Everest. Ein herausragendes Duo in der Welt des Alpinismus bilden er und Alix von Melle, die sich immer wieder gemeinsam hohen Herausforderungen stellten. Doch der Aufstieg zum Kangchendzönga gilt als besonders riskant. Jährlich wagen nur etwa 30 bis 50 Bergsteiger den Aufstieg, und die Gefahren sind allgegenwärtig. Durch seine tragische Geschichte erinnert uns Luis Stitzinger an die Risiken, die mit diesem Lebensstil verbunden sind.