Die Stadt Augsburg setzt sich aktiv für eine Mitgestaltung der Olympischen Spiele 2036 oder 2040 ein. In einem entscheidenden Schritt plant der Augsburger Stadtrat, am kommenden Dienstag im Sportausschuss eine Interessenbekundung zur Olympia-Bewerbung zu verabschieden. Damit könnte Augsburg als Co-Gastgeber für die Olympischen und Paralympischen Spiele auftreten, im Rahmen des Regionalkonzepts München+, das darauf abzielt, verschiedene Städte in die Bewerbung einzubeziehen. Diese Initiative erinnert an die Olympischen Spiele 1972 in München, bei denen Augsburg ebenfalls eine bedeutende Rolle spielte, insbesondere durch den Eiskanal, der als „Mutter aller Kanustrecken“ gilt und bereits 1972 für die Kanu-Wettkämpfe genutzt wurde. Dies berichtet Augsburger Allgemeine.
München hat Augsburg in diesem Kontext kontaktiert, um weitere Sportarten zu prüfen, da die Ausrichtung aller Disziplinen alleine in München nicht möglich sei. Augsburg schlägt neben dem Eiskanal auch die Neuregelung der Erhard-Wunderlich-Halle, der WWK-Arena und des DAV Kletterzentrums als mögliche Standorte vor. Während die Fußball- und Hockeyspiele in der WWK-Arena und die Kletterwettkämpfe im Kletterzentrum stattfinden sollen, wird die Erhard-Wunderlich-Halle, die seit 2003 unter Denkmalschutz steht und nur 600 Zuschauer Platz bietet, als Boxstandort in Erwägung gezogen.
Einzigartige Sportstätten und deren Bedeutung
Der Eiskanal in Augsburg, der bei den Olympischen Spielen 1972 50.000 Zuschauer anlockte, wurde 2022 umfassend saniert und hat jetzt eine Kapazität von 12.000 Zuschauern. Die moderne Anlage wird als idealer Austragungsort für internationale Wettkämpfe angesehen und könnte erneut Zentrum für Kanuslalom- und Kajakwettkämpfe werden. Augsburg möchte unbedingt Teil der Wettkämpfe sein, falls Deutschland die Olympischen Sommerspiele erneut ausrichtet, so die Süddeutsche Zeitung.
Der Augsburger Stadtrat hatte bereits im Juli 2024 beschlossen, sich als „Nebencluster“ für Kanuslalom zu engagieren. Auch die Möglichkeit, ein kleines olympisches Dorf für 1.000 bis 2.000 Athleten zu errichten, wird in die Planungen einbezogen. Bis zum 31. Mai 2025 sollen die Details des Regionalkonzepts von München erstellt werden, bevor im Dezember 2025 das bayerische Konzept dem Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) zur Entscheidung vorgelegt wird.
Ein Blick auf die internationalen Olympia-Bewerbungen
Während Augsburg seine Pläne vorantreibt, wird auch international intensiv über mögliche Austragungsorte für die Olympischen Sommerspiele 2036 diskutiert. Soweit bekannt, haben eine Reihe von Ländern und Städten ihr Interesse bekundet, darunter Indien, das Ägypten und die Türkei. Gespräche mit zehn Nationalen Olympischen Komitees sind im Gange und es wurden bereits erste offizielle Bewerbungen eingereicht, so die Informationen von Wikipedia.
Die Olympischen Spiele 2036 stellen eine bedeutende Chance für die Stadt Augsburg dar. Die Historie der Stadt im Kontext von Olympischen Spielen, gepaart mit den modernen Voraussetzungen, lässt auf eine vielversprechende Bewerbung hoffen, die sowohl den Sport als auch die Region fördern könnten.