Die Herausforderungen der Nahversorgung in ländlichen Regionen sind ein zentrales Thema, das am 4. Februar 2025 im Landkreis Ansbach bei der Veranstaltung „Nahversorger Netzwerk“ adressiert wird. Von 14 Uhr an sind Direktvermarkter, Metzger, Bäcker, Brauer und weitere Akteure eingeladen, sich auszutauschen und zu vernetzen, um die regionale Wirtschaft und die Versorgung zu stärken. Die Veranstaltung findet im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (AELF) statt, und die Anmeldung ist bis zum 24. Januar 2025 möglich.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Veranstaltung sind die Fachforen, die ab 16 Uhr angeboten werden. Hier haben die Teilnehmenden die Wahl zwischen Themen wie der Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Marketing und Aspekten der Wirtschaftlichkeit und Preiskalkulation. Auch optionale Betriebsbesichtigungen in Aurach oder Großhaslach bei Petersaurach stehen auf dem Programm. Ziel ist es, auch lokale Initiativen zu stärken und den Dialog über potenzielle Lösungen für die Herausforderungen in der Nahversorgung zu fördern, wie Fraenkischer.de berichtet.
Aktuelle Entwicklungen in der Nahversorgung
Eine aktuelle Studie von KMU Forschung Austria im Auftrag des Bundesgremiums Lebensmittelhandel zeigt, dass insbesondere ländliche Gebiete vor großen Herausforderungen stehen. Während urbane Zentren einen Anstieg von Lebensmittelgeschäften verzeichnen, müssen viele ländliche Gemeinden mit Schließungen von Einzelhandelsunternehmen kämpfen. Der Rückgang in ländlichen Regionen beträgt teilweise bis zu 20 % und hat spürbare Auswirkungen auf die Grundversorgung der Bevölkerung.
Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel, macht deutlich, dass lokale Nahversorger für kleinere Orte unverzichtbar sind, um die Lebensqualität und die Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2022 gab es in Österreich durchschnittlich 101 Lebensmittelgeschäfte pro 100.000 Einwohner:innen, jedoch existieren 382 Gemeinden ohne jeglichen Nahversorger. Die Studie deckt auf, dass die Einwohner ländlicher Räume oft weit von ihrem nächsten Lebensmittelgeschäft entfernt wohnen, was die Situation weiter verschärft, wie WKO.at hervorhebt.
Forderungen und Lösungsansätze
Der Lebensmittelhandel fordert in diesem Kontext umfassende Reformen, um die Nahversorgung zu sichern. Dazu zählen Maßnahmen wie die Reduzierung bürokratischer Hürden, steuerliche Entlastungen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Einzelhandel. Prauchner betont zudem die Notwendigkeit nachhaltiger Mobilitätslösungen und die Entwicklung spezifischer Strategien, um die Nahversorgung in ländlichen Gebieten zu gewährleisten.
Zusätzlich werden die Ergebnisse einer umfassenden Studie zur Nahversorgung auch als Leitfaden für politische Entscheidungsträger dienen, um gezielte Maßnahmen zur Unterstützung von Akteuren im ländlichen Raum zu entwickeln. Diese Strategien stehen auch im Einklang mit den Projekten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), die Maßnahmen zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in ländlichen Regionen fördern, wie BMEL.de ausführlich erläutert.
Die Kombination aus lokalen Initiativen, politischen Reformen und der Nutzung moderner Technologien könnte der Schlüssel sein, die Nahversorgung in ländlichen Gebieten zukunftssicher zu gestalten und die Lebensqualität der Bewohner nachhaltig zu verbessern.