Der Bayerische Landtag hat kürzlich zusätzliche Mittel in Höhe von 190.000 Euro für die dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden bewilligt. Diese Entscheidung folgt auf unvorhergesehene Mehrkosten, die zu einer Erhöhung der ursprünglich auf 8,8 Millionen Euro festgelegten Gesamtkosten führten. Der Freie Wähler-Landtagsabgeordnete Bernhard Heinisch begrüßte die Mittelzuwendung, die vom Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen genehmigt wurde. Die Sanierungsarbeiten, die bis zum Herbst 2027 abgeschlossen sein sollen, verursachen jedoch lärmintensive Störungen, die den Lehrbetrieb erheblich beeinträchtigen, insbesondere während der Prüfungszeiten.
Im Planungskontext wurde eine Anmietung von Ausgleichsflächen für die Unterbringung der Studierenden in der Zeit der Bauarbeiten vereinbart. Die Hochschule sieht sich gezwungen, ein Ausweichquartier zu mieten, da die Bauarbeiten intensiver als erwartet sind und häufige Abbrüche sowie Verlegungen von Vorlesungen zur Folge haben. Aus diesem Grund musste die OTH einen Antrag auf zusätzlichen Flächenbedarf stellen, der im Januar 2025 vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst genehmigt wurde. Diese Maßnahmen sind besonders dringlich, da die Mehrkosten nicht durch Einsparungen in anderen Bereichen gedeckt werden können.
Umfassende Sanierungspläne
Die Sanierungsmaßnahmen sind Teil eines umfassenderen Projekts, das unter anderem brandschutztechnische Sanierungen in verschiedenen Bestandsgebäuden sowie den Umbau einer ehemaligen Turnhalle zu einer Multifunktionshalle umfasst. Die Gesamtsumme für alle Bauvorhaben beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro. Diese Investition zielt darauf ab, die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre an der OTH wesentlich zu verbessern. Wissenschaftsminister Bernd Sibler hebt die OTH als Innovationsmotor für die Region hervor und betont die Schaffung eines zeitgemäßen Arbeitsumfelds.
Zusätzlich umfasst der Sanierungsplan weitreichende Maßnahmen zur Erneuerung der Elektro- und Raumlufttechnik sowie gestalterische Anpassungen. Die Multifunktionshalle wird ein Fassungsvermögen von etwa 600 Personen haben und ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur des Studienangebots. Die Hochschule hat in diesem Zusammenhang ihr Ausbildungsangebot in den Bereichen Digitalisierung, Informatik und Künstliche Intelligenz erweitert und bietet auch internationale Studiengänge an. Dazu gehört auch der Ausbau des Gesundheits- und Medizintechnikcampus im Rahmen der Nordbayern-Initiative.
Sanierungsbedarf an Hochschulen in Deutschland
Die Situation an der OTH Amberg-Weiden ist nicht einzigartig. Der bundesweite Sanierungsbedarf an Hochschulen ist alarmierend hoch. Laut einem Positionspapier des Wissenschaftsrats wird für die Modernisierung deutscher Hochschulen ein Investitionsbedarf von insgesamt 74 Milliarden Euro veranschlagt. Viele Hochschulgebäude sind über 50 Jahre alt und benötigen dringend Renovierungsarbeiten. Die Diskussionen um die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen zeigen die Notwendigkeit eines engen Austausches zwischen Bund und Ländern.
Vor diesem Hintergrund könnte die Situation an der OTH ein Beispiel für die Herausforderungen vieler Hochschulen in Deutschland sein. Die Diversität der baulichen und finanziellen Probleme macht einen einheitlichen Lösungsansatz besonders kompliziert. Die OTH Amberg-Weiden bekommt Unterstützung, aber die Finanzierung ist oft schwerfällig und langwierig.
Die Sanierungsarbeiten an der OTH Amberg-Weiden spiegeln somit sowohl lokale als auch nationale Herausforderungen wider, die Hochschulen heute betreffen. Die hohe Investitionssumme und die damit verbundenen Störungen im Lehrbetrieb verlangen ein schnelles Handeln und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.
oberpfalzecho.de berichtet, dass … . stmwk.bayern.de ergänzt, dass … . Angesichts der bundesweiten Situation erklärt merkur.de, … .