Am 29. März 2025 steht das Stadttheater Amberg kurz davor, ein faszinierendes Theaterstück aufzuführen. Die Komödie am Kurfürstendamm wird die Aufführung „Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!“ präsentieren. In der Hauptrolle wird die talentierte Anna Thalbach zu sehen sein. Die Premiere findet am Mittwoch, den 2. April, um 19.30 Uhr statt und verspricht, die Zuschauer in die turbulente Zeit der Französischen Revolution im Palast von Versailles mitzunehmen.
Die Handlung des Stücks ist geprägt von Bürokratie, Intrigen und Machtkämpfen. In einem pittoresken, aber gleichzeitig tragischen Szenario warten Marie-Antoinette und ihr Ehemann, König Ludwig XVI., seit 15 Jahren auf ihre Hinrichtung. Die Figur der Marie-Antoinette wird als Zusammenspiel von menschlichem Schicksal und politischem Drama dargestellt, wobei der Autor auch Napoleon erwähnt, was dem Stück zusätzliche Tiefe verleiht. Neben humorvollen Elementen fungiert das Stück auch als eine Warnung an die Gegenwart und thematisiert die Gefahren von Machtmissbrauch und Unrecht.
Historischer Kontext
Marie-Antoinette, geboren am 2. November 1755 als Maria Antonia Josepha Johanna, war die 15. Tochter von Kaiserin Maria Theresia. Sie wuchs in einer Zeit auf, in der Österreich und Frankreich über Generationen verfeindet waren, doch eine Heiratsallianz zwischen den beiden Ländern wurde geschaffen. Diese Anordnung sah vor, dass Maria den Prinzen Ludwig heiratet, der später als Ludwig XVI. bekannt wird. Die Verbindung war jedoch mehr ein Zufall, da Ludwig als Thronfolger aufstieg, nachdem sein älterer Bruder starb und Maria zur Braut wurde, weil ihre ältere Schwester bereits anderweitig verheiratet war.
Im Alter von 14 Jahren wurde sie an den französischen Hof übergeben. Ihre Mutter hatte hohe Erwartungen an die junge Königin, insbesondere in Bezug auf die Fortpflanzung. Trotz dieser Erwartungen blieb das Paar längere Zeit kinderlos, was zu öffentlichem Spott führte. Marie-Antoinette war jedoch weniger am politischen Geschehen interessiert. Sie galt als stilsicher und genoss ihre Vergnügungen, entblößte extravagant designte Moden, die in dieser Zeit auf ein hungerndes Volk stießen.
Aufstieg und Fall
Trotz ihrer anfänglichen Beliebtheit wandten sich die Massen gegen sie, besonders als Gerüchte über ihre vermeintliche Indifferenz zum Leid des Volkes aufkamen. Ein umstrittenes Zitat, das Marie-Antoinette zugeschrieben wird, lautet „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“. Diese Aussage, unabhängig von ihrer Authentizität, verstärkte ihren Ruf als abgehobene Königin.
Mit der Ausbruch der Französischen Revolution 1789 wurde sie zur Zielscheibe von Wut und Missgunst. Im Oktober 1790 wurde sie von Aufständischen angegriffen, konnte jedoch entkommen. Dennoch war ihr Schicksal schon besiegelt: Im Juni 1791 versuchte die königliche Familie zu fliehen, wurde aber zurück nach Paris gebracht und im August 1792 festgenommen. Die Königsfamilie musste erleben, wie das Königtum abgeschafft wurde und Ludwig XVI. am 21. Januar 1793 hingerichtet wurde. Marie-Antoinette war fortan nur noch ein Spielball in den Machtspielen anderer.
Für Theaterbesucher in Amberg, die sich für Geschichte und deren vielschichtige Geschichten interessieren, bietet das Stück eine wertvolle Gelegenheit, in die dunklen und doch faszinierenden Kapitel der französischen Geschichte einzutauchen. Karten sind in der Tourist-Information Amberg erhältlich sowie online über die Webseite des Stadttheaters oder telefonisch aufgrund der großen Nachfrage. Die Inszenierung von „Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!“ hält das Publikum sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken an.