Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat im Saarland einen entscheidenden Schritt gemacht und mit Désirée Kany seine Spitzenkandidatin für die kommende Bundestagswahl gewählt. Bei einer Versammlung in Ensdorf erhielt die 31-jährige Lehrerin beeindruckende 91,3 Prozent der Stimmen und führt nun die Landesliste an. „Ich bin zuversichtlich, dass das BSW im Saarland nach seinem guten Ergebnis bei der Europawahl mit seinen pragmatischen Lösungen auch den Einzug in den Bundestag schafft“, erklärte Kany nach ihrer Wahl. Auf dem zweiten Platz landet Sascha Sprötge aus Dillingen, ein 55-jähriger Fachmann in der Kindertagespflege. Das BSW im Saarland zählt momentan 29 Mitglieder, wie Ralf Georgi, der Landesgeschäftsführer, verlauten ließ. Sahra Wagenknecht selbst hat in Merzig, Saarland, ihren Wohnsitz.
Politische Agenda und bevorstehende Wahlen
Nachdem die Ampel-Koalition unter Kanzler Olaf Scholz (SPD) unter Druck geraten ist, wird am 16. Dezember eine Vertrauensfrage im Bundestag gestellt. Erhält Scholz die erwartete Mehrheit nicht, steht bereits der Termin für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar fest. Dies schafft einen spannenden Kontext für den Wahlkampf des BSW, der im Saarland bereits im März seinen dritten Landesverband gründete, wie Welt berichtet.
Die Gründung eines weiteren Landesverbandes im Saarland findet am 22. März in Merzig in der Stadthalle statt. Neben der Wahl eines neuen Vorstands sollen auch führende Persönlichkeiten wie Wagenknecht und Oskar Lafontaine Grußworte halten. Bis zur Kommunalwahl am 9. Juni plant das BSW, sich in einigen Kommunen aktiv zu beteiligen. Die stetige Expansion der Partei zeigt, dass sie ein gewichtiges Wort im politischen Diskurs mitreden möchte, wie Merkur anmerkt.