In einer unerwarteten Wende hat der VfL Ecknach die Trennung von Trainer Thomas Nöbel bekannt gegeben. Nöbel hatte am 4. April 2025 gerade einmal 40 Tage im Amt verbracht, ohne ein Pflichtspiel für den Bezirksligisten zu absolvieren. Während seiner kurzen Amtszeit gab es offenbar teils offene Kritik an seiner Arbeit, was Jochen Selig, der zusammen mit David LaFlash für den Kader verantwortlich ist, bestätigte. Nöbel selbst stimmte der Entscheidung zu und betrachtete sie als den richtigen Schritt nach einer herausfordernden Situation.
Thomas Nöbel war ursprünglich als Co-Trainer von Mario Schmidt eingestellt worden und sollte nach Schmidts Rücktritt im Sommer die Verantwortung als Cheftrainer übernehmen. Doch die Umstellung auf die alleinige Verantwortung ohne einen Co-Trainer stellte sich als besonders belastend dar. „Ich hätte mir mehr Zeit gewünscht“, äußerte Nöbel im Rückblick auf seine Amtszeit.
Neuer Trainer und alte Erfolge
Der VfL Ecknach steht nun vor der Herausforderung, zeitnah einen geeigneten Nachfolger zu finden. Sören Dreßler ist als neuer Trainer bestätigt worden. Der 49-jährige ehemalige Profi bringt eine beeindruckende Bilanz mit: Er hat insgesamt 74 Zweitligaspiele für Vereine wie Reutlingen, FC Augsburg und FC Ingolstadt bestritten. Seine erfolgreichste Zeit hatte Dreßler beim TSV Schwaben Augsburg, den er vier Jahre lang trainierte und auf eine Aufstiegsrunde zur Bayernliga führte.
Dreßler beobachtete den VfL Ecknach bei einer 0:2-Heimniederlage gegen den VfR Neuburg, bevor er seine Verpflichtung als Trainer bestätigte. Nach einer längeren Auszeit vom Trainerjob freut sich Dreßler schon darauf, seine Erfahrungen und sein Wissen in den kommenden Spielen einzubringen.
Trainerwechsel und Vereinsqualität
Die Trainerfluktuation, die mittlerweile auch im deutschen Fußball weit verbreitet ist, hat gewiss ihre Auswirkungen auf die Qualität der Vereinsführung. Eine Studie von Foomla zeigt, dass von der Saison 2008/09 bis 2023/24 insgesamt 580 ungeplante Trainerwechsel in 89 Vereinen stattfanden. Der Einfluss dieser Wechsel auf die Vereinsqualität ist moderat, wie ein Cramer’s V-Wert von 0.28 belegt. Dies bedeutet, dass neben Trainerwechseln auch andere Faktoren für den langfristigen Erfolg und die Qualität eines Vereins von Bedeutung sind.
Die Studie beschreibt auch einen steigenden Trend bei den Trainerwechseln, der möglicherweise durch erhöhten Druck auf die Vereine zu erklären ist. Clubs, die von häufigen Wechseln betroffen sind, könnten strukturelle Probleme haben, die schwerwiegende Auswirkungen auf die sportliche Leistung haben. Angesichts dieser Einblicke in die Dynamik des Geschäfts kann die Kaderverantwortung des VfL Ecknach wohl auch in einem breiteren Kontext betrachtet werden.