Die Zukunft der mehr als 130 Jahre alten Maisacher Brauerei scheint nach stürmischen Zeiten wieder in trockenen Tüchern zu sein. Laut Merkur wird Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der seit über einem halben Jahr die Geschäfte der Brauerei führt, ein großes Fest in Maisach zu Pfingsten planen. Dieses Fest soll nicht nur der Integration der Brauerei in das Kühbacher Familienunternehmen dienen, sondern auch die lokale Gemeinschaft stärken.
Die Integration stellt sich als herausfordernd dar, doch die Anzeichen zeigen, dass die Kundschaft, die aufgrund der Insolvenz der Maisacher Brauerei unsicher war, wieder zurückkehrt. Die Kühbacher Brauerei hat Vertrauen gewonnen, insbesondere in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Landsberg, Starnberg und München. Kühbacher Produkte, zu denen auch die beliebten Weißbiere zählen, sollen künftig in das Sortiment aufgenommen werden. Die ursprüngliche Maisacher Brauerei hatte kein Weißbier im Angebot.
Integration und Innovation
Die strategische Übernahme der Maisacher Brauerei durch die Kühbacher Brauerei, die mit dem Insolvenzverwalter Hanns Pöllmann vertraglich besiegelt wurde, sieht eine langfristige Kooperation von 25 Jahren vor. Dieser Schritt gewährleistet die Fortführung der Bierproduktion vor Ort, was für viele treue Kunden der Maisacher Brauerei von großer Bedeutung ist. Den Kunden bleibt somit auch weiterhin das gewohnte Sortiment, unter anderem die Maisacher Perle, das Kellerbier sowie das Räuber-Kneißl Dunkel, erhalten, kündigt Trendyone an.
Zugleich wird das Sortiment schrittweise um 15 alkoholfreie Getränke der Brauerei Kühbach, darunter verschiedene Limonaden und Schorlen, ergänzt. Der „Junge Hopfer“ wird ebenfalls ins Kühbacher Limo-Sortiment aufgenommen. Zudem plant die Kühbacher Brauerei, mit kleineren Sudkesseln mehr Flexibilität in der Produktion zu erreichen und die bestehende Brauanlage in Maisach mittelfristig zu erneuern.
Soziale Verantwortung und regionaler Fokus
Die Kühbacher Brauerei legt großen Wert auf Qualität, Regionalität und Umweltschutz. Ihre historische Wurzel reicht bis ins Mittelalter zurück, und sie verbindet Landwirtschaft mit Energieversorgung auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die Kooperation zu der Maisacher Brauerei ist nicht nur ein geschäftlicher Schritt, sondern soll auch das soziale Engagement in der Region fördern, indem den örtlichen Vereinen beim geplanten Fest die Möglichkeit gegeben wird, Essen zu verkaufen. Dieses Fest wird zudem als Ersatz für das abgesagte Volksfest in Maisach angesehen.
Die Brauwirtschaft in Deutschland, wie aus Statista hervorgeht, umfasst rund 1.500 Braustätten und sieht sich seit Jahren mit einem Negativtrend im Bierverbrauch konfrontiert. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Bayern ein Zentrum der Bierproduktion, und die Kooperation zwischen Kühbach und Maisach könnte dazu beitragen, dass die Tradition des Bierbrauens in der Region lebendig bleibt und neue Impulse erhält.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt dieser Integration ist die Anzahl der Mitarbeiter. Die gesamte Belegschaft der Maisacher Brauerei wird von der Kühbacher Brauerei übernommen, und es sind zusätzliche Stellen vorgesehen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Die ersten Schritte dieser neuen Ära werden begleitet von Besuchen der beiden Geschäftsführer, Umberto Freiherr von Beck-Peccoz und seinem Sohn Cedric, bei den Kunden der Brauerei Maisach. Diese Bemühungen zielen darauf ab, eine vertrauensvolle Beziehung zu den bestehenden Kunden aufzubauen und Vertrauen in das neue, gemeinsame Angebot zu schaffen.
