Im Landkreis Aichach-Friedberg steht die Bildungsinfrastruktur angesichts finanzieller Engpässe vor großen Herausforderungen. Die staatliche Realschule Mering kämpft aktuell mit Problemen wie Wasser in den Fenstern und defektem Sonnenschutz, was die Dringlichkeit von Investitionen in die Schulgebäude unterstreicht. Laut der Augsburger Allgemeinen steht außerdem der Spatenstich für eine neu geplante Fachakademie an, die verschiedene Schulformen vereint.
Für das Jahr 2025 hat die Abteilung Hochbau im Landkreis 15 Millionen Euro für Neubauten, Umbauten und Generalsanierungen eingeplant. Allerdings sind das 2,5 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Der Schuldenstand des Kreises beläuft sich aktuell auf etwa 40 Millionen Euro, was die finanziellen Rahmenbedingungen zusätzlich belastet. Zu den verzögerten Projekten gehören die Erweiterung der Fachoberschule (FOS/BOS) Friedberg, die erst 2030 beginnen soll, sowie der Neubau der Sporthalle des Gymnasiums Friedberg, der auf 2033 verschoben wurde.
Projizierte Investitionen und Verschiebungen
Die Donaukurier berichtet, dass für die Generalsanierung sowie den Ersatzneubau der Realschule Mering in den kommenden Jahren voraussichtlich 40 Millionen Euro eingeplant sind. Eine Machbarkeitsstudie dazu wird bereits für 2025 durchgeführt, wofür 85.000 Euro im Haushalt vorgesehen sind. Auch die Erweiterung und der Neubau der Wittelsbacher-Realschule in Aichach besitzen Priorität. Mehr als 5,5 Millionen Euro wurden dafür im Haushalt 2025 eingeplant.
Ein drittes Hauptprojekt ist der Neubau der Fachakademie für Sozialpädagogik, der Berufsfachschule für Kinderpflege und der Wirtschaftsschule in Aichach. Hierfür sind rund 20 Millionen Euro vorgesehen, von denen 3,55 Millionen Euro bereits im Haushalt 2025 reserviert sind. Der Kreistag plant, im Februar den endgültigen Beschluss zum Bau zu fassen, um im Herbst mit den Arbeiten zu beginnen.
Langfristige Sanierung und Staatsmittel
Zusätzlich sind umfangreiche Sanierungsarbeiten am Landratsamt in Planung. Der Umzug in ein neues Gebäude soll im März 2025 abgeschlossen werden, gefolgt von Sanierungsmaßnahmen am bisherigen „Blauen Palais“, die bis 2028 fast 26 Millionen Euro kosten werden. Für das Landratsamt sind in diesem Jahr 4,6 Millionen Euro im Haushalt eingeplant, wie die Staatsregierung erklärt.
Obwohl bei vielen Bauvorhaben die finanzielle Lage angespannt ist, besteht dennoch die Hoffnung auf zusätzliche staatliche Mittel. Der Kommunale Finanzausgleich des Freistaats Bayern könnte bedeutende Unterstützungen für die erforderlichen Baumaßnahmen bieten, die besonders für Schulen und Kindertagesstätten gedacht sind. Der Fördersatz kann je nach finanzieller Leistungsfähigkeit der Gemeinden bis zu 80 % betragen, was die Realisierbarkeit vieler Projekte beeinflusst.
Insgesamt sind die Herausforderungen vielfältig und die Verschiebungen bedeuten, dass viele Jahre in die Zukunft geplant werden muss, um die Bildungseinrichtungen im Landkreis Aichach-Friedberg entsprechend zu modernisieren und auszubauen. Der Kreistag wird in den nächsten Sitzungen die Prioritätensetzung und die weitere Vorgehensweise festlegen müssen, um den Bildungsbereich zukunftssicher zu gestalten.