In einer entscheidenden Wendung im TikTok-Streit hat der designierte US-Präsident Donald Trump seine Unterstützung für die beliebte Video-App signalisiert. Bei der rechtskonservativen Konferenz „AmericaFest“ in Arizona äußerte Trump: „Ich werde anfangen müssen, über TikTok nachzudenken. Vielleicht sollten wir dieses Ding noch eine Weile behalten.“ Dabei bestreitet TikTok vehement die Vorwürfe, dass die chinesische Regierung Zugriff auf Nutzerdaten erhalten könnte. Laut eigener Aussage hat die Plattform 170 Millionen Nutzer in den USA, die sich gegen das drohende Verbot stemmen, wie zvw.de berichtete.
Kampf um das Überleben
TikTok ist gezwungen, sich vor dem Obersten Gerichtshof der USA gegen das im April verabschiedete Gesetz zur Wehr zu setzen, das einen Besitzerwechsel bis zum 19. Januar 2024 vorschreibt, andernfalls droht ein Verbot der App aus den US-App-Stores. Präsident Joe Biden könnte die Frist um drei Monate verlängern, sofern es bis dahin realistische Verkaufsverhandlungen gibt. TikTok hat sich jedoch geweigert, über einen Eigentümerwechsel nachzudenken. Zudem sieht TikTok im Gesetz eine Verletzung der Redefreiheit und argumentiert, dass die Blockade eines Verkaufsversuchs durch die chinesische Regierung den Zugang zu einem entscheidenden Teil ihrer Software einschränken könnte, wie nau.ch berichtete.
Das bevorstehende Verbot hat erhebliche politische Implikationen. Trump, der in seiner ersten Amtszeit gescheitert war, TikTok zu verkaufen, hat nun angekündigt, mit dem TikTok-Chef Shou Zi Chew im Gespräch zu sein, um eine Lösung zu finden. Seine Unterstützung für die Plattform könnte jedoch nicht nur durch persönliche Vorlieben motiviert sein, sondern auch durch die Tatsache, dass TikTok eine Schlüsselposition im Wahlkampf beider Parteien einnahm, insbesondere um junge Wähler zu erreichen.