In Ulm kam es am Mittwoch zu einem erheblichen Vorfall, der die digitale Infrastruktur in der Region stark beeinträchtigte. Bei Bauarbeiten in der Blaubeurer Straße wurde ein Glasfaserkabel durchtrennt, was rund 6.000 Haushalte von Vodafone ohne Telefon, Internet und Fernsehen zurückließ. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass das Kabel versehentlich beschädigt wurde, weil die Baustelle schneller vorankam als geplant. Ursprünglich hätte das Kabel rechtzeitig zur Seite geräumt werden sollen, doch die Umstände führten zu dieser unbeabsichtigten Unterbrechung.
Die Reparaturarbeiten wurden für Donnerstag angekündigt. Um den Schaden zu beheben, müssen 1.500 Meter neues Glasfaserkabel verlegt und mit der bestehenden Leitung verbunden werden. Es wird geschätzt, dass die Reparatur mehrere Stunden in Anspruch nehmen wird, wobei die Dienste im Laufe des Tages wiederhergestellt werden sollen. Die Situation hat bereits große Frustration bei den betroffenen Nutzern ausgelöst, die auf andere Kommunikationsmittel angewiesen sind.
Betroffene Gebiete und Nutzererfahrungen
Nutzer aus Ulm und der umliegenden Region, einschließlich Neu-Ulm, Blaustein und Senden, haben über eine Vielzahl von Problemen mit Vodafone berichtet. Diese reichen von Internetverbindungen, die bei 53% der Fälle ausfielen, bis hin zu Störungen im Fernsehen (19%) und Teilleistungen bei Telefon und E-Mails. Die Beschwerden begannen in den frühen Morgenstunden des 27. Februar um 05:20 CET. Die Postleitzahlen der betroffenen Gebiete sind 89077, 89073, 89075, 89081 und 89079.
In den letzten 24 Stunden sind zahlreiche Meldungen über technische Probleme eingegangen. So berichteten Nutzer über Schwierigkeiten bei Anrufen und bei der Internetverbindung, was das öffentliche Leben erheblich beeinträchtigt. Die Frustration über wiederkehrende Internetprobleme wird durch die niedrige Nutzerbewertung von Vodafone Deutschland, die in den vergangenen drei Monaten bei lediglich 1,91 von 5 Sternen lag, zusätzlich verstärkt. Diese Bewertungen basieren auf 324.007 Rückmeldungen.
Kontext des Glasfaserausbaus in Deutschland
Der Vorfall im Ulmer Stadtgebiet wirft Fragen über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland auf. Zwar hat Deutschland in den letzten Jahren beim Ausbau aufgeholt, bleibt aber beim EU-Durchschnitt zurück. Die aktuelle Abdeckung, das heißt die Anzahl der Haushalte, die nahe an einer Glasfaserinfrastruktur wohnen, liegt bei 40-43%. Im Vergleich dazu sind die Anschlussquoten, also die Haushalte mit einem tatsächlich gebuchten Tarif, mit 23-32% ebenfalls ausbaufähig.
Das Land steht im FTTH Council Ranking auf den hinteren Plätzen der EU, und die EU-Durchschnittswerte sind mit 64,5% für die Homes Passed und fast 70% für die Homes Activated weitaus besser. Die Telekom und andere Anbieter wie Vodafone und O2 investieren in den FTTH-Ausbau, um der stagnierenden Nachfrage entgegenzuwirken. Dennoch ist Deutschland mit einer Takeup-Rate von nur 18% im internationalen Vergleich schlecht aufgestellt.
Zusammenfassend zeigt der Vorfall in Ulm nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf die technischen und infrastrukturellen Herausforderungen, denen Deutschland beim schnellen Internet noch gegenübersteht. Die Verzögerungen und Probleme unterstreichen die wichtige Notwendigkeit eines gut ausgebauten Glasfasernetzes für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Für weitere Informationen zu den Störungen und dem aktuellen Status von Vodafone in der Region verweisen wir auf die Berichte von gibteseinestorung.de und das ausführliche Update von swr.de.