Am 13. Januar 2025 findet in Stuttgart die Bekanntgabe des neuen „Zootier des Jahres“ statt. Die Veranstaltung beginnt um 11:00 Uhr und wird in der Wilhelma, dem einzigen Zoologisch-Botanischen Garten in Deutschland, abgehalten. Die Auszeichnung zielt darauf ab, die Aufmerksamkeit auf stark gefährdete Tierarten zu lenken und die Bedeutung des Artenschutzes zu unterstreichen. Agrarminister Cem Özdemir von den Grünen wird als Schirmherr erwartet, was die politische Unterstützung für dieses wichtige Anliegen symbolisiert.
Die Initiative für den „Zootier des Jahres“ wurde 2016 ins Leben gerufen, um auf weniger bekannte, aber stark gefährdete Tierarten aufmerksam zu machen. Ein interessantes Konzept der Auszeichnung ist es, zwischen verschiedene Tiergruppen zu wechseln, so werden in den kommenden Jahren Tiere mit Fell, Federn und Schuppen geehrt, um eine breite Vielfalt zu fördern. Unterstützt wird die Wahl auch durch konkrete Artenschutzprojekte in Regionen wie Vietnam oder Südamerika, die direkt von den eingehenden Spenden profitieren.
Ziel der Kampagne
Die Wahl zum „Zootier des Jahres“ stellt nicht nur die schönsten Tiere in den Vordergrund, sondern auch solche, die in Gefahr sind und oft im Schatten bekannterer Arten stehen. Im vergangenen Jahr wurde der Gecko als Zootier des Jahres gekürt. Diese Entscheidung hat das Bewusstsein für die nützlichen, jedoch stark bedrohten Arten geschärft.
Besonders Geckos haben einen festen Platz in der Diskussion über Artenschutz, da einige Arten aufgrund ihrer vermeintlichen Heilkräfte stark gefährdet sind. Diese Tiere werden oft zu Pulver verarbeitet, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt, was ihre Bestände stark belastet. Besonders die Tokeh-Geckos sind Ziel dieser Machenschaften und ihre Bestände schwinden.
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Die Bedrohungen für Geckos sind vielfältig. Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung, invasive Arten sowie der Klimawandel können verheerende Auswirkungen auf die Populationen haben. Zudem ist die übermäßige Entnahme für den Heimtierhandel ein ernstes Problem. Einige Geokoarten, wie der Himmelblaue Zwergtaggecko, haben nur ein sehr begrenztes Verbreitungsgebiet von etwa 8 km² in Tansania, wodurch sie besonders anfällig sind.
Diese Geckos sind auf Pandanuspalmen angewiesen, die durch invasive Pflanzenarten verdrängt und in ihrer Existenz bedroht werden, etwa durch Waldbrände. Um dem entgegenzuwirken, fließen die Kampagnengelder in den Aufbau neuer Schutzgebiete, die Einrichtung von Erhaltungszuchtstationen sowie Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählen auch die Schaffung von Waldbrandschneisen und die Bereitstellung von Ausrüstungsgegenständen und Transportmitteln für die Projektteams, die sich dem Schutz dieser einzigartigen Arten widmen.
Die heutige Veranstaltung in Stuttgart ist ein entscheidender Schritt, um den Fokus auf den Artenschutz zu lenken und die breite Öffentlichkeit für diese wichtigen Themen zu sensibilisieren. Der „Zootier des Jahres“ wird nicht nur als Ehrung gesehen, sondern als Chance, aktiv etwas für den Erhalt bedrohter Tierarten zu tun.