Das gestrige Bundesliga-Spiel zwischen Bayern München und VfB Stuttgart wird als ein Albtraum für Alexander Nübel in die Geschichtsbücher eingehen. Trotz einer starken ersten Halbzeit der Stuttgarter und eines Torerfolgs von Angelo Stiller, der mit seiner Leistung die Spekulationen über eine Rückkehr zu seinem Heimatverein anheizte, konnte die Schwaben nicht verhindern, dass sie am Ende mit leeren Händen dastehen. Im Laufe der Partie stellte sich Nübel als ganz entscheidender Faktor heraus, wenn auch auf eine unglückliche Weise.
Stuttgart startete vielversprechend, was von Trainer Vincent Kompany als „klar das bessere Team in der ersten halben Stunde“ gewürdigt wurde. Doch während das Spiel fortschritt, schlichen sich Fehler ein. Michael Olise gelang es, kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich zu erzielen, und die Hoffnungen der Stuttgarter auf einen Punktgewinn schienen berechtigt. Doch Nübel, der in der Bundesliga nur selten zum Einsatz kommt, machte zwei gravierende Fehler, die den Verlauf des Spiels entscheidend beeinflussten.
Kostspielige Fehler von Nübel
Einer dieser Fehler war ein missratener Pass auf Stiller, der von Leon Goretzka abgefangen wurde und letztlich einem Bayern-Tor nach sich zog. Der nachfolgende Spielverlauf war von weiteren Unachtsamkeiten geprägt, als Josha Vagnoman einen Ball verlor, was Kingsley Coman ermöglichte, ein weiteres Tor für die Münchener zu erzielen. Nübel hat in seinen fünf Jahren bei Bayern München zudem nur ein einziges Bundesliga-Spiel bestritten, da er in den letzten zwei Jahren an AS Monaco und aktuell langfristig an Stuttgart verliehen ist.
„Ich hätte den Ball besser lang spielen sollen“, gestand Nübel seinen gravierenden Fehler ein. Die Kritik an seinen Leistungen wird immer lauter, insbesondere von prominenten Bayern-Fans, einschließlich Boris Becker, der Nübels Auftritt als „unsicher“ bezeichnete. Solche Fehler können katastrophale Auswirkungen haben, da sie nicht nur das Spiel beeinflussen, sondern auch Nübels Zukunft bei Bayern München in Frage stellen.
Ungewisse Zukunft
Die Unsicherheit über Nübels Rolle innerhalb der Mannschaft wird durch die Verpflichtung neuer Talente verstärkt. Bayern München hat einen klaren Plan zur Nachfolge von Manuel Neuer, der die Verpflichtungen für die Torhüter Daniel Peretz 2023 und Jonas Urbig 2025 umfasst. Obgleich Nübel als talentierter Torhüter gilt, wird er zunehmend unter Druck gesetzt, seine Fehler zu minimieren, um sich als der potenzielle Nachfolger Neuers zu etablieren.
Im wöchentlichen Kontakt mit Christoph Freund und Torwarttrainer Michael Rechner wird Nübels Entwicklung genau beobachtet. Der Druck auf ihn steigt, vor allem mit zwei bevorstehenden wichtigen Länderspielen gegen Italien, bei denen er voraussichtlich zum Einsatz kommen wird. Die vergangene Woche hat bei Nübel einen wenig vertrauenserweckenden Eindruck hinterlassen, nicht zuletzt durch den patzenden letzten Auftritt, der Bayern den Sieg gegen VfB Stuttgart sicherte. Oliver Baumann, ein anderer Torhüter im Kader, hält mit einem zu Null gegen VfL Bochum nun ebenfalls einige Schatten auf Nübel.
Die aktuellen Testergebnisse werden entscheidend dafür sein, wie sich Nübels Zukunft und seine Rolle im Team weiterentwickeln. Für Stuttgart bedeuteten die Fehler Nübels nicht nur eine Niederlage, sondern auch einen Rückschlag in ihren Champions-League-Ambitionen. Sollte sich Nübel nicht stabilisieren, könnte dies einen Wendepunkt in seiner Karriere darstellen.
Eine unklare Strategie der Bayern in Bezug auf ihre Torwartposition, gepaart mit Nübels jüngsten Leistungen, sorgen damit für eine alarmierende Situation, in einer Liga, in der Fehler rasch und brutal bestraft werden.
