Im Winter stellt das Streuen von Gehwegen mit Salz eine gängige Praxis dar, um Stürze zu vermeiden. Doch in vielen Gemeinden ist der Einsatz von Streusalz mittlerweile verboten. Dies hat vor allem mit den negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu tun. In etlichen Städten sollen Anlieger daher alternative Mittel wie Splitt, Asche oder Sand verwenden. Dies wird vor allem durch die über 200 Unfälle während des letzten Frosts unterstrichen, bei denen viele Menschen Knochenbrüche und Kopfverletzungen erlitten haben, nachdem gefrierender Nieselregen eine plötzliche Eisschicht erzeugt hatte. Wie SWP.de berichtet, ist in vielen Gemeinden das Streuen von Salz nur bei spezifischen Wetterlagen wie dieser erlaubt.
Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass der Einsatz von Streusalz erhebliche Schäden an Bäumen, Pflanzen, Tieren, Gewässern, Fahrzeugen und Bauwerken, insbesondere in Bezug auf Beton, verursacht. Jährlich entstehen hohe Kosten für die Beseitigung oder Eindämmung dieser Schäden. Experten empfehlen, Schnee zeitnah mit Schippe und Besen zu entfernen, um gefährliche Vereisungen zu vermeiden. Es besteht eine gesetzliche Räumungspflicht, die meist bis spätestens 7 Uhr werktags gilt. Zudem soll nach der Schneeräumung Glätte mit abstumpfenden Mitteln wie Splitt oder Sand behandelt werden. Das Umweltbundesamt informiert darüber, dass der Gebrauch von Streusalz in den meisten Kommunen verboten ist und bei Verstößen Bußgelder drohen.
Negative Auswirkungen des Streusalzeinsatzes
Die Folgen des Streusalzeinsatzes sind vielfältig. Streusalz, das Natriumchlorid (NaCl), Calcium- und Magnesiumchlorid sowie andere Salze umfasst, schädigt nicht nur die Pflanzenwelt, sondern beeinträchtigt auch die Stabilität des Bodens und schädigt Bodenlebewesen. Hohe Salzgehalte können zu Nährstoffungleichgewichten führen und bei direktem Kontakt Pflanzen schädigen. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass das Streusalz über Regen- oder Mischwasserkanäle in Gewässer gelangt und somit die Aquakultur beeinträchtigen kann.
In Bayern sind Streusalzverbote besonders streng. In zahlreichen Städten wie München, Nürnberg und Würzburg ist der Einsatz von Streusalz stark eingeschränkt oder sogar vollständig untersagt. Das Landesamt für Umwelt spricht sich für einen differenzierten Winterdienst aus, bei dem nur wichtige Straßen und spezielle Gefahrenstellen mit Streusalz behandelt werden. Nebenstraßen hingegen werden oft nicht mehr behandelt, was von Organisationen wie dem BUND Naturschutz begrüßt wird. Dieser Verzicht auf Streusalz trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren.
Insgesamt zeigt sich, dass ein Umdenken im Umgang mit Streumitteln notwendig ist. Es gibt effektive Alternativen, die sowohl für die Sicherheit der Fußgänger als auch für die Umwelt weniger schädlich sind. Der verantwortungsvolle Umgang mit den verschiedenen Streumitteln ist entscheidend, um sowohl Unfälle zu vermeiden als auch die Natur zu schützen.