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Montag, 13. Januar 2025

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Apothekensterben in Baden-Württemberg: Ein Notruf für die Gesundheitsversorgung!

Der Rückgang der Apotheken in Baden-Württemberg ist ein besorgniserregendes Phänomen, das sich in den letzten Jahren immer stärker abzeichnet. Laut ZVW sank die Zahl der Apotheken zum Ende des vergangenen Jahres auf 2.152. Im Jahr 2024 mussten 70 Apotheken schließen, während nur vier neue eröffnet wurden. Dies stellt einen weiteren Rückschritt in einer bereits kritischen Situation dar. Die Apothekenzahl hat in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 20 Prozent abgenommen, was deutliche Veränderungen in der Gesundheitsversorgung nach sich zieht.

Besonders ländliche Regionen sind stark betroffen, wo Apotheken oft die wichtigsten Anlaufstellen für Gesundheitsfragen darstellen. Diese Entwicklung hat nicht nur Einfluss auf die Verfügbarkeit von Medikamenten, sondern stellt auch die Notfallversorgung vor Herausforderungen. Kammerpräsident Martin Braun äußert sich besorgt über die Gefährdung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung. Das Problem wird durch übermäßige Bürokratie und den seit zwei Jahrzehnten unveränderten Honorarsätzen für Apotheker verschärft.

Steigende Schließungen und ihre Ursachen

Die Situation in Baden-Württemberg spiegelt einen bundesweiten Trend wider. Im Jahr 2023 mussten 88 öffentliche Apotheken schließen, was die Zahl der Apotheken auf nur noch 2.211 zu Jahresbeginn 2024 reduziert hat, berichtet die LAK Baden-Württemberg. Dies markiert einen Rückgang von über 16 Prozent in den letzten zehn Jahren. Die jährlichen Schließungen sind mittlerweile doppelt so hoch wie vor einem Jahrzehnt, was Alarm bei den Akteuren der Branche auslöst.

Ein weiteres Problem ist die Herabsetzung der Honorare für Apotheker, die seit über zehn Jahren auf dem gleichen Niveau stagnieren. Im Februar 2023 wurde die Vergütung um etwa 3 Prozent gesenkt, was zusätzliche Druck auf die ohnehin bereits stark belasteten Apotheken ausübt. Die LAK fordert dringend politische Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um eine weitere Erosion des Apothekennetzes zu verhindern.

Folgen für die Gesundheitsversorgung

Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind vor allem in ländlichen Gebieten spürbar, wo die Daseinsvorsorge durch medizinische und pflegerische Einrichtungen bereits eingeschränkt ist. Laut bpb ist die medizinische Versorgung in diesen Regionen hinter der städtischer Gebiete zurückgeblieben. Lange Anfahrtswege und eine geringe Bevölkerungsdichte führen dazu, dass Patienten oft weit reisen müssen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Ältere Menschen, die in ländlichen Regionen leben, besitzen eine höhere Krankheitslast und benötigen daher dringend wohnortnahe Versorgungsangebote.

Die LAK spielt eine zentrale Rolle in den Diskussionen über die Zukunft der Apotheken. Nach einem Protest am 22. November 2023, bei dem die Problematik der Apothekensterblichkeit thematisiert wurde, gab es positive Signale aus der Landespolitik. Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag fordern, den Rückgang der öffentlichen Apotheken zu stoppen und geeignete Maßnahmen einzuleiten, um die Situation zu verbessern.

Innovative Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten stehen zur Debatte. Kooperationen zwischen Hausärzten und Apotheken sowie die Einführung telemedizinischer Angebote könnten helfen, die Erreichbarkeit und Qualität der Gesundheitsdienstleistungen zu sichern. Dennoch bleibt die Zukunft der Apotheken in Baden-Württemberg ungewiss, während der Druck auf die bestehenden Strukturen kontinuierlich zunimmt.

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