Vera Mercer, eine 88-jährige Fotokünstlerin, begeistert derzeit mit ihrer beeindruckenden Ausstellung in der Galerie Stihl in Waiblingen. Die Show, die den Titel „Ein Fest für die Augen“ trägt, ist eine Hommage an ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen, das sowohl großformatige Fotogemälde als auch inszenierte Arrangements aus Lebensmitteln und Blumen umfasst. Zu den herausragenden Werken zählen „Crab“ (2009) und „The Table“. Die Ausstellung ist bis zum 2. März 2025 geöffnet und verspricht einen besonderen visuellen Genuss.
Mercers Werke sind auch im neuen Programmheft der Ludwigsburger Schlossfestspiele abgebildet. Diese Festspiele, die in der kommenden Saison um die Bildende Kunst erweitert werden, widmen sich jährlich einem Künstler. Die Auswahl von Mercers Arbeiten wird vom 1. Juni bis 17. Juli 2025 in der alten Porzellanmanufaktur des Residenzschlosses Ludwigsburg zu sehen sein. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 1. Juni um 17 Uhr statt und wird an Konzerttagen eine Stunde vor Konzertbeginn zugänglich gemacht.
Einblicke in das Leben der Künstlerin
Vera Mercer wurde 1936 in Berlin geboren und hat eine bedeutende Karriere in der Fotografie hinter sich. Ihre Anfänge liegen in einer Tanzausbildung, bevor sie sich der Fotografie zuwandte. Ihre internationale Anerkennung durfte sie in New York feiern, wo sie beeindruckende Fotoreportagen über renommierte Persönlichkeiten wie Marcel Duchamp, Samuel Beckett und Andy Warhol anfertigte. Mercer heiratete 1958 den Eat-Art-Künstler Daniel Spoerri, von dem sie sich jedoch nach wenigen Jahren wieder trennte.
Während ihrer Karriere erstellte sie Dokumentarfotos für Künstler wie Eva Aeppli, Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. Ihre Arbeiten zeigen dabei nicht nur ihr Augenmerk auf die Porträtfotografie, sondern auch auf neo-barocke Stillleben, die den Blick des Betrachters fesseln. In den letzten Jahrzehnten hat Mercer Wandbilder für Gastronomie und Hotels geschaffen und betrieb sogar eigene Restaurants. Ihre Publikation „The Boiler Room: The Restaurant and Its People“ ist ein weiteres Zeugnis ihrer vielseitigen Kreativität.
Wiederentdeckung und Bedeutung
Günter Baumann, ein Kunstwissenschaftler, hebt die Wiederentdeckung von Vera Mercer hervor und beschreibt ihre faszinierende Vita als eines von vielen Gründen, warum ihre Werke aktuell so ein großes Interesse wecken. Die Kooperation mit der Galerie Schlichtenmaier ist dabei für die Ausstellungen in Waiblingen und Ludwigsburg von zentraler Bedeutung.
Mit ihrer Kunst schafft Mercer eine Verbindung zwischen Fotografien und Geschichten, die über Generationen hinweg Resonanz zeigen. Die bevorstehenden Ausstellungen im Residenzschloss Ludwigsburg sind nicht nur eine Gelegenheit, ihre Kunst zu würdigen, sondern auch ein Meilenstein in der Geschichte der Ludwigsburger Schlossfestspiele.
Für weitere Informationen zu Vera Mercer und ihren Werken ist die Website veramercer.com empfehlenswert.