Franziska Preuß hat am 23.03.2025 Geschichte geschrieben, indem sie erstmals den Biathlon-Gesamtweltcup gewann. Mit diesem Erfolg reiht sie sich als die sechste Deutsche in die illustre Liste der Gesamtweltcup-Gewinnerinnen ein, zu der auch Legenden wie Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier gehören. Die 31-jährige Athletin hat eine beeindruckende Saison hinter sich und sich beim Weltcup-Finale in Oslo (Holmenkollen, Norwegen) in der Rolle der Jägerin durchsetzen können. Die Entscheidung fiel dramatisch: Ihre Rivalin, die Französin Lou Jeanmonnot, stürzte in der Schlussrunde und eröffnete Preuß damit den Weg zum Sieg.
Der Wettkampf war von Nervenkitzel geprägt, denn Jeanmonnot hatte Preuß am Vortag das Gelbe Trikot abgenommen und ging mit einem Vorsprung von lediglich fünf Punkten in das letzte Rennen. Preuß startete das letzte Wochenende mit nur 20 Zählern Vorsprung auf Jeanmonnot, hatte jedoch das Sprint-Rennen für sich entschieden und in der Verfolgung den fünften Platz belegt. Insgesamt erzielte sie 13 Podestplätze in 21 Saisonrennen, was ihre konstante Leistung unter Beweis stellt.
Der dramatische Abschluss in Oslo
Im Massenstart-Rennen, dem letzten Wettkampf der Saison, war der Sieg von Preuß alles andere als sicher. Beide Athletinnen hatten während des Rennens einen Schießfehler, und während sie auf die letzte Runde gingen, waren sie im Gleichschritt unterwegs. Preuß hatte nach dem ersten Liegendschießen einen Vorsprung von 25 Sekunden, da sie fehlerfrei geblieben war, während Jeanmonnot einen Fehler machte.
Im zweiten Liegendschießen blieben beide Athletinnen fehlerfrei, doch der Vorsprung von Preuß verringerte sich auf acht Sekunden. Danach leistete sich Preuß beim Stehendschießen einen Fehler, während Jeanmonnot weiterhin fehlerfrei schoss und mit einem Vorsprung von zehn Sekunden in die vierte Runde ging. Irgendwann gingen beide gleichzeitig in das letzte Schießen, wo sie erneut fehlerfrei blieben.
In der letzten Runde übernahm Jeanmonnot die Führung, aber der Sturz kurz vor dem Ziel verschaffte Preuß den entscheidenden Vorteil. Sie überquerte als Erste die Ziellinie und sicherte sich damit den Gesamtweltcup. Anstatt sofort zu feiern, zeigte Preuß Mitgefühl und umarmte Jeanmonnot, was ihre Fairness und Sportsgeist unterstrich.
Zukunftspläne und persönliche Herausforderungen
Preuß hat große Pläne für die nächsten Monate. Sie beabsichtigt, an den Olympischen Winterspielen in Antholz teilzunehmen, wo sie Gold gewinnen möchte. Nach den Olympischen Spielen zieht sie in Erwägung, mit ihrem Lebensgefährten Simon Schempp eine Familie zu gründen. Diese Erfolge kommen besonders erfreulich, nachdem Preuß in der Vergangenheit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, die sie oft zurückwarfen. Eine Operation der Nasennebenhöhlen im letzten Jahr brachte eine spürbare Besserung und trug zu ihrem beeindruckenden Erfolg in dieser Saison bei.
Nach einem aufregenden Abschluss der Biathlon-Saison bleibt zu hoffen, dass Preuß diese positiven Entwicklungen und ihren Siegeswillen auch bei den kommenden Herausforderungen auf der internationalen Bühne zeigen kann. Weitere spannende Erlebnisse auf dem Weg zur Olympiade stehen bevor.
Während sich die Biathlon-Gemeinde auf die Olympischen Spiele vorbereitet, ist Franziska Preuß das Gesicht des deutschen Biathlons, das nun auch den Gesamtweltcup in der Tasche hat. Ein weiteres Kapitel in ihrer Karriere, das voller Hoffnungen und Herausforderungen steckt.
Wie zvw.de berichtet, kämpfte die Athletin in dieser Saison unter anderem mit einem Stockbruch, was die Vortage des Finales zusätzlich erschwerte. Dennoch bewies sie Nervenstärke und sportliche Klasse. Auch br.de hebt hervor, welches Drama sich im finalen Wettkampf abspielte. Preuß zeigt eindrucksvoll, dass sie bereit ist, ihre größten Träume zu verwirklichen.
