Im KJC-Sportcenter in Ravensburg wird Seniorensport in einer familiären Atmosphäre gelebt. Besonders das Training mit Daniel Pecnik (20) und dem bald 90-jährigen Dieter Andrae zeigt, dass ältere Menschen in der Fitnesswelt eine wichtige Rolle spielen. Pecnik, der seit 20 Jahren im KJC aktiv ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, älteren Mitgliedern beim Training zu helfen. Die Interaktion zwischen den Generationen wird hier großgeschrieben, was das Sportcenter besonders attraktiv macht.
Das KJC zieht vor allem Senioren an, die oft über 80 Jahre alt sind und sich hauptsächlich am Vormittag für sportliche Aktivitäten entscheiden. Diese Entscheidung ist entscheidend, denn Bewegungsmangel hat ähnliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit wie das Rauchen. Umso wichtiger ist es, den Körper in Bewegung zu halten, um Koordinationsfähigkeiten und Beweglichkeit zu erhalten. Jutta Wernz, Geschäftsführerin des KJC, sieht das auch so und fördert gezielt die Teilnahme älterer Mitglieder.
Positive Beispiele für aktives Altern
Ein herzliches Beispiel ist Gertrud Birkenmaier (89), die trotz körperlicher Einschränkungen und der Nutzung von Krücken regelmäßig trainiert. Unterstützt von ihrem Mann Johann ist sie seit 2001 Mitglied und zeigt, dass eine positive Einstellung entscheidend ist. In ähnlicher Weise fühlt sich auch Inge Kwapil wohl im KJC und schätzt den Austausch mit Gleichgesinnten.
Dieter Andrae, das älteste Mitglied des KJC, ist seit 47 Jahren aktiv und besucht regelmäßig Rückenfit-Kurse. Sein Engagement ist eine Inspiration für die jüngeren Mitglieder wie Julian Gratzer, der sich in einer dreijährigen Ausbildung im KJC befindet und vier- bis fünfmal pro Woche trainiert. Mit fast 2000 Mitgliedern im KJC zeigt sich ein Altersdurchschnitt von 40 Jahren, was die Vielfalt der Mitglieder widerspiegelt.
Seniorensport als Wachstumsfeld
Die Relevanz von Sport für Senioren ist enorm. Körperliche Aktivität ist ein zentraler Schutzfaktor zur Prävention von chronisch-degenerativen Erkrankungen. Viele Senioren haben jedoch ein geringes Bewusstsein für die Bedeutung von Sport und Bewegung. Präventionsmaßnahmen sind notwendig, um diese Zielgruppe für einen aktiven Lebensstil zu sensibilisieren. Empfehlungen der Gesundheitsorganisationen verlangen mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche.
Das Interesse an sportlichen Aktivitäten unter Senioren ist vorhanden, jedoch beginnen viele erst, wenn sie bereits gesundheitliche Einschränkungen haben. Daher ist die Förderung von regelmä ßigem Training von entscheidender Bedeutung. Methoden wie psycho-edukative Kurskonzepte können helfen, Senioren zu motivieren und langfristig zu binden.
Abschließend lässt sich feststellen, dass die sportliche Weiterbildung und das Training für Senioren nicht nur gesundheitsfördernd ist, sondern auch soziale Bindungen stärkt. Das KJC-Sportcenter ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Miteinander von Jung und Alt gelingen kann. Schuld an der Erfolgsgeschichte sind insbesondere Mitglieder wie Daniel Pecnik, die mit Respekt und Hilfe eine Brücke zwischen den Generationen schlagen.