In Pforzheim stehen kaputte Bus-Displays im Mittelpunkt eines wachsenden Problems. Wie die Pforzheimer Zeitung berichtet, kann die Stadt keine funktionierenden Anzeigetafeln an den Bushaltestellen anbieten. Diese sind seit Monaten außer Betrieb und informieren die Fahrgäste nicht mehr über Abfahrtszeiten.
Bürgerin Martha Eickhoff hat bereits vor Monaten auf diese Missstände hingewiesen und fordert eine zeitnahe Lösung. Bernd Mellenthin, der beim Eigenbetrieb Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) für den Verkehr zuständig ist, hat im Werkeausschuss erklärt, dass neue Displays bestellt wurden. Leider können die alten Anzeigetafeln nicht repariert werden, da keine Ersatzteile mehr erhältlich sind.
Technologische Erneuerung
Das geplante Projekt sieht vor, dass neue Anzeigetafeln installiert werden, um deren Kompatibilität mit der vorhandenen Technik zu testen. Am Waisenhausplatz sollen je zwei Displays in beide Fahrtrichtungen installiert werden. Am Leopoldplatz wird ein kleineres Display angebracht, das jedoch nur aus einem Blickwinkel gut lesbar ist. Der Projektstart ist für August 2025 angesetzt, und bei erfolgreichem Verlauf wird eine flächendeckende Umsetzung in der Stadt angestrebt.
Die neuen Displays sind nicht nur für Pforzheim von Bedeutung, sondern auch für den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) einsetzbar. Dies könnte die Nutzererfahrung im öffentlichen Verkehr weiter verbessern und wird auch den Übergang zum KVV fördern.
Erweiterung des Verkehrsverbundes
Die Stadt Pforzheim arbeitet aktiv an der Integration in den KVV, um das öffentliche Verkehrssystem zu optimieren. Eine Absichtserklärung zur Erweiterung des KVV um das Gebiet des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE) wurde unterzeichnet. Diese Maßnahme hat zum Ziel, tarifliche Verbesserungen und eine größere Mobilität zu erreichen.
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup hebt die Bedeutung dieser Zusammenarbeit für die öffentliche Mobilität hervor. Dies wird nicht nur die Lebensqualität der Bürger verbessern, sondern auch eine einheitliche Tarifstruktur und verbesserten Kundenservice bieten. Endgültige rechtliche Grundlagen sollen bis Ende 2025 geschaffen werden, um die praktischen Umsetzungen zu planen.
Die Rolle der Digitalisierung
In einem weiteren Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs sind auch digitale Lösungen gefragt. Laut der Fraunhofer Gesellschaft haben viele Fahrgäste, einschließlich Geschäftsreisender und Touristen, oft unzureichende Kenntnisse über das öffentliche Verkehrssystem. Digitale Anwendungen und Plattformen können hier Abhilfe schaffen. Informationen zu Abfahrten, Verspätungen und Ticketgültigkeiten könnten die Nutzung des öffentlichen Verkehrs erleichtern.
Durch innovative Ansätze wie Smartwatches und Augmented Reality könnte die Navigation im öffentlichen Verkehr verbessert werden. Beispielprojekte wie SMART-WAY, Guide2Wear und RadAR+ zeigen bereits, wie digitale Assistenzsysteme die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel unterstützen können und den Fahrgästen helfen, ihre Reisen effizient zu planen.
Die Kombination aus technologischer Erneuerung und der Erweiterung der Verkehrsverbünde lässt hoffen, dass Pforzheim in Zukunft ein attraktiveres und effizienteres öffentlicher Nahverkehrsangebot bietet.