Der Prozess um die Messerstecherei an der Fritz-Erler-Schule in Pforzheim wird von tragischen Vorfällen und einem Mangel an Klarheit über den Tathergang geprägt. Am 6. Februar 2024 kam es zu einem schweren Vorfall, bei dem zwei 17-jährige Schüler schwer verletzt wurden. Die Hauptangeklagten, ein 19-Jähriger und ein 20-Jähriger, sehen sich wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen konfrontiert. Während des Verfahrens am Landgericht Pforzheim wurden nun neun Zeugen vernommen, was die Unklarheiten rund um die Auseinandersetzung zwar ans Licht brachte, jedoch viele Fragen offen ließ. BNN berichtet, dass die Zeugenaussagen teils widersprüchlich und unklar sind.
Die brutale Auseinandersetzung ereignete sich nachmittags auf dem Schulgelände. Berichten zufolge kam es zunächst zu einem körperlichen Streit, bei dem Pfefferspray und ein orangefarbenes Elektrikermesser zum Einsatz kamen. Ein Geschädigter musste nach einem Stich in die Bauchgegend mit sechs Stichen genäht werden. Details zu den Verletzungen des anderen Geschädigten sind bislang nicht bekannt. Die Polizei stellte fest, dass weder Alkohol noch Drogen im Spiel waren, was möglicherweise auf eine bewusste Eskalation hinweist. Einer der Tatverdächtigen konsumierte regelmäßig Tavor, was in der Verhandlung zur Sprache kam.
Motiv und Vorbeziehung der Beteiligten
Der Streit, der zu den Verletzungen führte, hatte einen persönlichen Hintergrund, da Eifersucht als primäre Ursache identifiziert wurde. Einer der beiden Geschädigten hatte offenbar einem der Täter das Mädchen ausgespannt. Diese Emotionen dürften die Eskalation der Gewaltsituation begünstigt haben. Vor der Messerattacke waren Gespräche zwischen den Beteiligten angedeutet worden, die jedoch im Verborgenen blieben. PZ-News berichtet, dass die beiden Tatverdächtigen keine Schüler der Fritz-Erler-Schule sind, was eine zusätzliche Komplexität in diesem Fall aufwirft.
Die Ermittlungen haben bereits zu zwei Festnahmen geführt. Der 18-jährige Hauptverdächtige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, während der 19-Jährige auf freiem Fuß ist. Es liegt gegen den 19-Jährigen kein dringender Tatverdacht vor. Die beiden verletzten Schüler wurden in Krankenhäuser gebracht, jedoch besteht keine Lebensgefahr.
Zeugenvernehmung und Gerichtssitzung
Während der Sitzung zeigte sich die Richterin irritiert über das Verhalten einer potenziellen Augenzeugin, die den Fragen auswich. Diese Zeugin, um die der Streit ursprünglich entbrannte, wurde nicht unter Eid befragt, da das Gericht entschied, dass die Mauer des Schweigens nicht gebrochen werden könne. Es wurden auch Handy-Fotos gezeigt, die Messer, Pfefferspray und Schlagstöcke dokumentierten, was darauf hindeutet, dass die Situation äußerst chaotisch und gefährlich war.
Die Gewalt an Schulen nimmt allgemeinen Berichten zufolge zu. Laut einer Polizeistatistik, die sich auf Berliner Schulen bezieht, haben die Fälle von Körperverletzungen in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Die Schulleitungen und Behörden stehen also vor der Herausforderung, die Sicherheit an Schulen zu gewährleisten und Gewaltausbrüche zu verhindern RBB berichtet.
In Pforzheim bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess weiterentwickeln wird. Der Mangel an klaren Antworten und die emotionalen Hintergründe der Auseinandersetzung könnten weiterhin Einfluss auf die Richtersprüche haben.