Alexander Megos, der nationale Olympiakletterer, hat auf Plattformen wie Instagram einen Aufruf zur finanziellen Unterstützung für das Nationalkader des Deutschen Alpenvereins (DAV) gestartet. Die Athleten sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, die hohen Kosten für ihre Reisen zu Weltcup-Wettkämpfen zu stemmen, die in einigen Fällen mehrere Tausend Euro betragen können. Laut der Remszeitung führt Megos die finanziellen Schwierigkeiten auf eine verschobene Reform der Förderung im DAV sowie auf die Kürzungen der Deutschen Sporthilfe zurück.
Die DAV-Sektion Schwaben hat dennoch ein jährliches Wettkampf-Budget von 50.000 bis 60.000 Euro bereitgestellt, das jedoch nicht alle Kosten abdecken kann. Sportler sind häufig gezwungen, selbst Geld beizusteuern, um an Trainings und Wettkämpfen teilnehmen zu können. Diese Situation wird kritischer, da die Zahl der Wettkampf-Athleten wächst, während das verfügbare Budget stagnierend bleibt, was die finanzielle Unterstützung pro Sportler weiter verringert.
Finanzielle Krise im Sportklettern
Die derzeitige Lage wird durch das Fehlen von Sponsoren aus großen Unternehmen, die nichts mit dem Klettersport zu tun haben, weiter verschärft. Diese Sponsoren sind für die Zukunft des Sports entscheidend, besonders da Klettern eine relativ junge Sportart ist und seit 2021 Teil der Olympischen Spiele ist. Leider fehlen den Athleten auch oft die Möglichkeiten, Einnahmen zu generieren, was zu einer prekären finanziellen Situation führt. Zudem senkt die Deutsche Sporthilfe die Förderung für Spitzenathleten ab dem 1. Januar 2025 von 400 auf 250 Euro monatlich.
Angesichts dieser Herausforderungen haben die Verbände auch begonnen, nach Einsparpotentialen zu suchen, wie beispielsweise durch Training in kommerziellen Kletterhallen. Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, die finanzielle Belastung der Athleten zu reduzieren.
Sponsoring und seine Bedeutung
Bei der Finanzierung von Sportprojekten spielt das Sponsoring eine entscheidende Rolle. Unternehmen entscheiden sich oft für Sponsoring als Möglichkeit, sich mit den universellen Werten der Olympischen Bewegung, wie Frieden und Freundschaft, zu identifizieren. Laut der Deutschen Olympischen Sportbundes ist eine Unterstützung der Olympischen Spiele nicht nur eine Investition in den Sport, sondern auch in die Ideale, die diese Veranstaltungen verkörpern.
Allerdings verzichten Sponsoren oft auf eine direkte Markenidentifikation vor Ort, da in den Olympischen Sportstätten nach dem Gebot der Werbefreiheit agiert wird. Dies stellt eine Herausforderung für Sportarten wie das Klettern dar, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat zudem eine reformierte Förderstruktur vorgestellt, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Diese Reform zielt auf eine frühere Unterstützung junger Athleten ab, um den Rückstand im internationalen Vergleich, insbesondere im Medaillenspiegel, zu verringern. Bei den Olympischen Spielen in Paris belegte Deutschland den zehnten Platz im Medaillenspiegel, während die Paralympics für Deutschland den elften Platz brachten. Die Diskussion über den Ansprüchen als Sportnation Deutschland nimmt somit zu.
Franziska van Almsick hebt hervor, dass es notwendig ist, mehr im Nachwuchsbereich zu tun, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.