In weniger als einem Jahr wird die Stadt Ellwangen die Landesgartenschau 2026 (LGS) ausrichten. Die Eröffnung ist für den 24. April 2026 geplant, was der Stadt und der Region die Möglichkeit bietet, sich in eine neue, grüne Ära zu bewegen. Oberbürgermeister Michael Dambacher betonte in der jüngsten Kreistagssitzung die Bedeutung der Unterstützung durch die Bürger und verwies auf den bevorstehenden Start des Dauerkartenverkaufs, der ab September beginnen soll. Ein Highlight der Veranstaltung wird der große Pavillon des Ostalbkreises am Schießwasen sein.
Der Pavillon wird in Holzbauweise errichtet und wird eine Grundfläche von rund 300 Quadratmetern umfassen. Er soll nicht nur als Informations- und Erlebnisort während der Gartenschau dienen, sondern auch nach der Veranstaltung vielseitig genutzt werden. In diesem Pavillon können sich Städte, Gemeinden und Firmen präsentieren, die als Sponsoren der LGS auftreten. Zudem wird vor dem Pavillon eine Ostalbtafel mit 42 individuell gestalteten Stühlen aufgestellt.
Vielfältige Angebote im Pavillon
Die Landkreisverwaltung, Kommunen sowie Vereine sind eingeladen, im Pavillon Veranstaltungen wie das Ostalbvesper auszurichten. Im ersten Obergeschoss wird es zudem Raum geben für Präsentationen von Wirtschaftsunternehmen und dem Experimente-Museum Explorhino. Interaktive Exponate von Explorhino sollen eine hohe Besucherfrequenz anziehen und das Interesse an den Naturwissenschaften fördern.
Die Vertretung des Ostalbkreises wird durch Dauerausstellungen, unter anderem von der Unteren Forstbehörde und dem Geschäftsbereich Landwirtschaft, einen wichtigen Platz im Pavillon einnehmen. Ein spezieller Forstpavillon von 50 Quadratmetern wird die Informationskampagne „#Holz – gut fürs Klima, gut für dich!“ präsentieren und interaktive Wald- und Holz-Erlebnisstationen anbieten. Im Auenpark kann der Geschäftsbereich Landwirtschaft das heimische Agrarwesen durch Schauparzellen und Ausstellungen näherbringen.
Nachhaltige Stadtentwicklung im Fokus
Die Landesgartenschau steht unter dem Slogan „Ellwangen an die Jagst“ und verfolgt das Ziel, urbanes Leben und Naturerlebnis miteinander zu verbinden. Das Konzept stammt von relais Landschaftsarchitekten aus Berlin und umfasst eine Umgestaltung der Jagst in neuen Mäandern. Die Jagst soll aus ihrem begradigten Zustand befreit werden, was der Lebensqualität der Stadt und der angrenzenden Natur zugutekommen wird. Dies geschieht in Übereinstimmung mit der europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Zu den geplanten Attraktionen gehören ein neugestalteter Campingplatz, ein Stadtstrand sowie ein Brückenpark mit vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten. Auch der Stadtpark soll entsiegelt werden, um erneut als Naherholungsgebiet fungieren zu können. Gleichzeitig findet eine Integration moderner Digitalisierungsmöglichkeiten in die Stadtentwicklung statt.
Die Gesamtkosten für die Aktivitäten der Landesgartenschau, die vom 24. April bis 4. Oktober 2026 stattfinden wird, belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Diese setzen sich zusammen aus einer Pavillon-Miete von 50.000 Euro, Präsentationen und Veranstaltungen für 200.000 Euro sowie einem Imagefilm in Höhe von 50.000 Euro.
Ellwangen beschreibt die LGS als eine „grüne Frischzellenkur“ für die Stadt. Mit ihr wird nicht nur die Landschafte neu interpretiert, sondern auch die Lebensqualität erhöht, um den Bürgerinnen und Bürgern ein neues Erlebnisangebot zu verschaffen. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren und versprechen eine aufregende Gartenschau, die in die Stadtgeschichte einfließen wird.
Die Erfahrungen anderer Städte, wie die der LNS in Duderstadt, die 1994 stattfand und viele Besucher anzog, zeigen, wie eine solche Veranstaltung zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen kann. Umso spannender ist es zu beobachten, wie Ellwangen seine eigenen Akzente setzen wird, während es darauf hinarbeitet, bis 2026 die Vorbereitungen abzuschließen und diese Chance zu nutzen.