Am 8. März 2025 um 20 Uhr wird im Kulturbahnhof in Aalen das Theaterstück „Solo“ uraufgeführt. Dieses multidisziplinäre Projekt, inszeniert von Labande Dordur, fokussiert sich auf die drängende Thematik der Einsamkeit. Die Hauptfigur Lucie kämpft mit autophobischen Ängsten und wird auf ihrer Reise von verschiedenen Alter Egos begleitet. Das Stück ist Teil eines breiteren Engagements, um Einsamkeit künstlerisch zu thematisieren und Lösungen zu erörtern.
Nach der Uraufführung wird es ein Gesprächsformat mit der Hauptdarstellerin Lucie Dordoigne, Anaïs Durand-Mauptit und der Kommunikationspsychologin Jenny Barthel geben. In dieser Diskussionsrunde sollen Wege erörtert werden, wie man Einsamkeit überwinden und soziale Verbindungen stärken kann. Dieses Anliegen spiegelt die Bemühungen wider, Menschen zusammenzubringen und den Dialog über Einsamkeit zu fördern, ein Thema, das in vielen Lebensphasen präsent ist.
Einsamkeit als zentrales Thema
Das Thema Einsamkeit zieht sich durch verschiedene Theaterprojekte, die in den letzten Jahren aufgeführt wurden. Das Stück „Schnee“, inszeniert von Ingrid Lang und basierend auf dem Werk von Claudia Tondl, behandelt die Einsamkeit im Alter und in zwischenmenschlichen Beziehungen. Ausgangspunkt der Inszenierung ist der Tod einer alleinstehenden älteren Frau, deren Körper lange unentdeckt bleibt. Die Darstellung von Alter wird von Schauspielerin Rahel Ohm verkörpert, die die Einsamkeit durch körperliche Präsenz und den Dialog mit einem eindringlichen Bühnenbild zum Ausdruck bringt.
Die Musik der Aufführung, eigens von Cellist Lukas Lauermann komponiert, gestaltet die emotionale Kulisse. In seiner musikalischen Komposition setzt Lauermann auch elektronische Elemente ein, wodurch die Gefühle der Einsamkeit akustisch erlebbar werden. Er zitiert Victor Hugo: „Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann“, und verdeutlicht somit die ungesagten Emotionen, die die Zuschauer tief berühren sollen.
Gemeinsame Anstrengungen gegen Einsamkeit
Ein weiteres relevantes Projekt ist die Theateraufführung „Einsamkeit im Alter“, das von Seniorinnen und Senioren des Theaterensembles Obertor Winterthur ins Leben gerufen wurde. Diese Inszenierung veranschaulicht, wie Einsamkeit im Alter entstehen kann, etwa durch den Verlust von Bezugspersonen oder fehlende soziale Kontakte. Die Projektleiterin Susanne Schaaf hebt hervor, dass das Theaterprojekt gezielt an Altersinstitutionen und Kirchgemeinden gerichtet ist, um enkodierte Themen zugänglicher zu machen und zur aktiven Auseinandersetzung mit Einsamkeit zu motivieren.
- Das Projekt umfasst drei Module: Theaterstück, moderierte Gesprächsrunde und SMS-Dienst zur Unterstützung nach dem Besuch.
- Gesprächsrunden beleuchten das Gesehene und fördern persönliche Reflexion.
- Die Praxis zeigt, dass offene Gespräche zu einer Entstigmatisierung des Themas führen können.
Beide Projekte vereinen Kunst mit der sozialen Botschaft, Einsamkeit zu bekämpfen und Brücken zwischen Menschen zu schlagen. Während „Solo“ die komplexen inneren Konflikte der Einsamkeit thematisiert, zeigt „Schnee“ die stille Tragik, die oft mit dem Alter verbunden ist. Das Theater hat somit das Potenzial, nicht nur zu unterhalten, sondern auch wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen und Bewusstsein zu schaffen. Diese Anstrengungen sind von entscheidender Bedeutung, vor allem in einer Zeit, in der Einsamkeit ein wachsendes gesellschaftliches Problem darstellt.
Verlinkungen zu den Projekten und weiteren Informationen finden Sie hier: Schwäbische Post berichtet, dass …, Bühne Magazin informiert über …, und Quartierplus beschreibt die Einsamkeit ….
